Der zuletzt formschwache Weltmeister will zurück ins Rennen um den Titel. Leader Hamilton gibt sicher aber selbstbewußt.
Weltmeister Kimi Räikkönen hat am Wochenende auf seiner Lieblingsstrecke die Chance, seine Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Formel-1-WM wiederzubeleben. Die vergangenen drei Rennen in Spa-Francorchamps hat der Finne allesamt gewonnen.
Hamilton 13 Punkte vor Räikkönen
Nach 12 von 18
Saisonrennen fehlen Räikkönen 13 Punkte auf WM-Leader Lewis Hamilton im
McLaren-Mercedes, sieben sind es auch auf seinen zuletzt anhaltend
schnelleren Teamkollegen Felipe Massa. Der Finne hatte seinen ersten Titel
im Vorjahr aber auch mit einer beeindruckenden Aufholjagd errungen. Bis zu
26 Zähler hatte sein Rückstand auf Hamilton damals betragen. Den Status als
Ferraris Nummer 1 will Räikkönen daher nicht kampflos aufgeben, obwohl er
seit Ende April vergeblich auf einen Sieg wartet.
Auch Massa bereit für den Titel
Ferrari allerdings sieht
auch Massa bereit für die WM. "Er ist reif für den Titel", meinte Teamchef
Stefano Domenicali. Dennoch gebe es keine Hierarchien im Team, betonte
Ferrari-Boss Luca di Montezemolo. Auch Massa steht der Diskussion gelassen
gegenüber. "Solche Entscheidungen liegen nicht in meiner Hand", erklärte der
Brasilianer. Vielmehr sei es seine Aufgabe, Hamilton weiter unter Druck zu
setzen.
Zuversichticher Leader
Der Vizeweltmeister kommt allerdings
zuversichtlich nach Belgien. "Ich fühle mich deutlich stärker als im
vergangenen Jahr zur selben Zeit", versicherte der 23-jährige Engländer, der
den Titel in seiner Rookie-Saison nur um einen Punkt verpasst hatte. Dabei
war er vor den beiden finalen Rennen noch 17 Punkte vor Räikkönen gelegen.
"Ich habe viel gelernt und werde diese Fehler nicht zweimal machen", sagte
Hamilton, wie Massa vierfacher Saisonsieger.
Taktik bestimmte Valencia
In Valencia hatte sich Hamilton aber
hinter dem überlegenen Brasilianer mit Platz zwei begnügt. "Natürlich will
ich immer gewinnen, aber manchmal ist es besser, gute Punkte mitzunehmen,
als mit irgendeinem opportunistischen Manöver in der Streckenbegrenzung zu
landen", begründete der Brite. Er spielt auf lange Sicht, versucht den
Vorsprung dank der Zuverlässigkeit seines McLaren zu verteidigen - die
Punktevergabe mit acht Zählern für den Zweiten gibt ihm die Chance.
Reifenprobleme bei Red Bull
Schongang kann es auch für Red Bull
keinen geben. Das österreichisch-englische Team hat genügend Aufholbedarf.
In den vergangenen vier Rennen hatte Red Bull Racing Punkte und damit den
Anschluss an die direkten Rivalen Toyota und Renault verpasst. Teamchef
Christian Horner machte Probleme mit den Reifen für die anhaltend schwache
Form verantwortlich. Für Spa kündigte Horner eine Rückkehr in die Punkte an.