Wurz sieht "Rauswurf" bei Brawn gelassen: "Habe gültigen Vertrag".
Die Vertragssituation des Österreichers Alexander Wurz beim Formel-1-Sensationsteam Brawn GP bleibt vorerst unklar. Der 35-jährige Niederösterreicher geht weiterhin davon aus, im Falle eines Ausfalles einer der beiden Stammfahrer, Jenson Button und Rubens Barrichello, im Auto zu sitzen. Zuletzt war auch der günstigere Engländer Anthony Davidson ins Gespräch gebracht worden. Das Team hatte erklärt, dass es aus Kostengründen auf einen ständigen dritten Fahrer verzichten muss.
"Hat nichts geändert"
"Ich gehe davon aus, dass
das Team zu seinem Vertrag steht", erklärte Wurz am Freitag nach seiner
Ankunft in Melbourne, wo am Sonntag das erste Saisonrennen stattfindet. "Für
mich hat sich also nichts geändert." Der 69-fache Grand-Prix-Pilot ist
ohnehin nicht mehr darauf aus, Rennen zu fahren. Stattdessen wolle er Brawn
weiter als Berater zur Seite stehen. Testfahrten sind durch das neue
Reglement während der Saison verboten.
Brawn-Geschäftsführer Nick Fry wollte sich nicht darauf festlegen, wer im Fall der Fälle statt Button oder Barrichello in die neue Wunderwaffe steigen würde. "Fest steht, dass das Team unter enormem finanziellen Druck steht. Derzeit müssen sie auf jeden Cent schauen", betonte Wurz, für dessen volle Reisespesen Brawn GP aufkommen muss. Davidson dagegen ist auf Kosten der englischen Fernsehanstalt BBC bei allen Grand Prix anwesend.
Sponsor steht vor der Tür
Brawn steht vorerst noch ohne
großen Geldgeber da. Abhilfe könnte der britische Milliardär Richard Branson
schaffen, der mit seiner Virgin Group als Sponsor einsteigen dürfte. Branson
hatte nach dem Ausstieg von Honda bereits selbst Interesse an einer
Übernahme des Teams bekundet. Stattdessen verkauften die Japaner aber an
Teamchef Ross Brawn, der sich im Vorjahr persönlich für Wurz als
Entwicklungspiloten eingesetzt hatte.
Entspannt
Wurz wirkte bei seiner Ankunft in Melbourne entspannt.
Arbeitslos ist er definitiv nicht. "Ich leiste jetzt mehr Hintergrundarbeit,
bin aber bei allen Meetings dabei", erläuterte der Wahl-Monegasse. "Wir
haben sehr wenige Ingenieure mit dabei. Daher ist jeder, der mitdenkt,
gefragt." Wurz hat sich mit seiner Beraterfunktion längst angefreundet. "Ich
gehe davon aus, dass ich das zumindest noch dieses Jahr mache - und
vielleicht auch nächstes Jahr." Diesbezügliche Gespräche sollen demnächst
geführt werden.