Reagierte FIA zu spät?
Scharfe Kritik nach Bianchi-Crash
06.10.2014
Formel-1-Piloten Massa und Sutil kritisieren die Rennleitung.
Nach seinem schrecklichen Unfall beim Regen-Chaos von Suzuka kämpft Marussia-Pilot Jules Bianchi weiter um sein Leben. Unterdessen gibt es im Fahrerlager heftige Kritik an der Rennleitung, die bei den extrem gefährlichen Bedingungen zu spät reagiert haben soll.
"Ich habe schon fünf Runden davor in meinen Funk geschrien, dass zu viel Wasser auf der Strecke ist. Aber sie haben sich Zeit gelassen und dann wurde es gefährlich", schimpfte Williams-Fahrer Felippe Massa.
"Nachher ist man immer schlauer"
Auch Adrian Sutil, der knapp zuvor an der gleichen Stelle wie Bianchi von der Strecke abflog und in die Reifenstapel krachte, sparte nicht mit Kritik. "Nach meinem Unfall hätte man gleich das Safety Car bringen können." Der Deutsche weiter: "Aber nachher ist man immer schlauer."
Von Sieger Lewis Hamilton gibt es nach dem Drama in Japan Rückendeckung für die FIA: "Die Bedingungen waren nicht so schlecht. In Bezug auf Aquaplaning gab es schon viel schlimmere Rennen und ich denke, dass wir zu Beginn sogar viel zu lange hinter dem Safety Car fuhren. Als es am Ende wieder zu regnen begann, hatte ich damit keine Schwierigkeiten", stellte sich der Brite hinter die Rennleitung.
Lauda über lange Ungewissheit verärgert
Auch Mercedes-Boss Niki Lauda nahm die FIA zumindest teilweise in Schutz. "Eine Verkettung unglücklicher Umstände: Ein Auto flog ab, der Truck kam raus und dann ist das nächste Auto abgeflogen. Wenn du mit einem Formel-1-Auto in ein Bergefahrzeug prallst, ist das nie gut. Was mich stört, ist, dass man uns so lange im Ungewissen gelassen hat, die Unsicherheit hat alle belastet."