Nach Heimrennen in Spielberg soll mit Lieferant Renault Klartext gesprochen werden.
Red Bull denkt wegen der anhaltenden Renault-Probleme offenbar doch über einen vorzeitigen Wechsel des Motorenpartners nach. "Wir werden nicht noch zwei weitere Jahre mit diesem chancenlosen Motor in der Formel 1 herumkurven", wird Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko in der "Bild"-Zeitung (Online-Ausgabe) zitiert. Nach dem Heimrennen am Sonntag in Spielberg sollen die Weichen gestellt werden.
Dabei soll zusammen mit Renault die weitere Zukunft besprochen werden. Der Vertrag läuft an sich bis Ende 2016. Den Renault-Antrieben fehlen nicht nur PS, sie waren zuletzt auch sehr fehleranfällig. Red Bull muss voraussichtlich bereits beim achten Saisonrennen in Österreich die fünften Antriebs-Komponenten einsetzen und riskiert deshalb eine Rückversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung und damit ausgerechnet beim großen Heim-Auftritt auf dem Red Bull Ring eine Nachzüglerrolle.
+++ Ricciardo attackiert Team +++
Ferrari neuer Motoren-Lieferant?
Red Bull Racing war mit Renault zwischen 2010 und 2013 viermal in Folge Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeister geworden. Hinsichtlich der neuen und seit 2014 verwendeten Turbo-Hybridgeneration ist Renault aber kein großer Wurf gelungen, was zu einem deutlichen Rückfall des österreichischen Teams geführt hat. Das und die allgemeine Technologie-Entwicklung in der Formel haben bei Red Bull deshalb sogar zu Ausstiegs-Überlegungen geführt.
Nachdem Red Bull aber bis zumindest 2020 an die Formel 1 gebunden ist, müsste bei anhaltenden Problemen des französischen Partners ein neuer Antrieb her. Weil Mercedes auszuschließen ist, käme derzeit wohl nur Ferrari infrage. Die Italiener haben früher bereits mehrere Jahre das Red-Bull-Schwesternteam Toro Rosso ausgerüstet. Laut der Zeitschrift "Sport Bild" würde man sogar eine leistungsschwächere B-Variante der Antriebseinheit akzeptieren.