Formel-1-Hammer

Red Bull bangt um Jungstar Max Verstappen

22.06.2017

Aufregung in der Formel 1: Bei Sauber und Red Bull ist Feuer am Dach.

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Vor dem achten Lauf der Formel-1-WM 2017 ist bei den Teams von Sauber und Red Bull Racing Feuer am Dach. Bei den Schweizern wurde unmittelbar vor Baku der Abgang von Teamchefin Monisha Kaltenborn bekannt, beim Team von Dietrich Mateschitz bangt man um Jungstar Max Verstappen, dem Abwanderungsgelüste nachgesagt werden.

Damit nahm spätestens beim Rennen in Aserbaidschan und somit zwei Wochen vor Österreich die "Silly Season" ihren Anfang. Die aktuellsten Gerüchte: Fernando Alonso verlässt McLaren zu Saisonende ebenso wie Motorenhersteller Honda, für Alonso könnte dessen spanischer Landsmann Carlos Sainz von Toro Rosso nachrücken. Und Verstappen sehen viele schon als kommenden Ferrari-Piloten anstelle von Kimi Räikkönen.

Öl ins Feuer goss ausgerechnet Red Bulls dauerkritisierter Motorenlieferant. Es werde 2017 keine Wunderwaffe ("magic bullet") für Red Bull geben", sagte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. Vielmehr werde man nun verstärkt in Haltbarkeit investieren, machte der Franzose gegenüber Motorsport.com klar, dass mit zusätzlichen PS sowohl für das eigene Team, aber auch jenes von Mateschitz nicht sobald zu rechnen sein wird.

Verstappen will um Titel fahren

Hoffnungen beim austro-englischen Team, mit Kanada oder zumindest noch vor Spielberg einen stärkeren Antrieb zu bekommen, haben sich damit in Luft aufgelöst. Auch Verstappen bekommt dies hautnah mit und der junge Niederländer will bei seinen Bestrebungen, bald Weltmeister zu werden, nicht länger auf der Stelle treten. Das tut Red Bull aber, denn in der Konstrukteurs-WM liegt der vierfache Champion (2010 bis 2013) hinter Mercedes und Ferrari auf Platz drei.

Zwar ist der einst von Motorsportdirektor Helmut Marko engagierte, mittlerweile 19-jährige Wunderwuzzi vertraglich gebunden, Mateschitz hat aber noch nie einen Piloten mit Abwanderungsgelüsten aufgehalten. Siehe auch einst Sebastian Vettels Abgang zu Ferrari.

Und während auch Mercedes-Star Lewis Hamilton mit einer Andeutung, er könnte sich Ende 2018 auch ein Karriere-Ende vorstellen, aufhorchen ließ, geriet der kurzfristige Abgang Kaltenborns zur Posse.

Sauber-Posse um Kaltenborn

Die 46-jährige Wienerin, die seit 2012 als erste Frau ein Formel-1-Team führte, ist in Baku schon nicht mehr dabei. Während selbst der auf der Anreise befindliche, österreichische Kommunikationsleiter Robert Höpoltseder den ganzen Tag ohne Information dazu war, bestätigte Sauber erst Donnerstag knapp nach Mitternacht die Entscheidung.

Aber selbst da erst nach einer Aussendung, in der eine angebliche Piloten-Stallorder zwischen dem Schweden Marcus Ericsson und Mercedes-Junior Pascal Wehrlein bestritten und ausführlich kommentiert wurde. In Aserbaidschan übernahmen interimistisch Teammanager Beat Zehnder und Technikdirektor Jörg Zander die Leitung.

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Der als möglicher Kaltenborn-Nachfolger ins Spiel gebrachte Colin Kolles war vorerst nur ein Name. Ob Sauber-Eigentümer Longbow vor dem nächstjährigen Wechsel zu Honda-Motoren - derzeit fährt Sauber mit gebrauchten Ferrari-Antrieben - tatsächlich über einen Verkauf des Teams nachdenkt, wird vielfach bezweifelt.

Es passt jedenfalls zum Gesamtbild. Denn die Formel 1 ist in einer Umbruchphase, seit das US-Unternehmen Liberty Media das Zepter übernommen hat. Im Hintergrund wird gerade ein ganzes Firmenkonglomerat aufgebaut. Unter Bernie Ecclestone war die "Königsklasse" mehr oder weniger eine Ein-Mann-Show gewesen.

Bekommt Auer eine Chance?

Kürzlich wurde der erste "Liberty"-Kalender für 2018 mit 21 Rennen veröffentlicht. Es soll künftig sogar noch mehr WM-Läufe und bis zu zwölf (derzeit zehn) Teams geben. Letzteres bekräftigte auch FIA-Chef Jean Todt. Angeblich zeigt aktuell sogar ein Bewerber aus China Interesse an der globalsten Sportart der Welt.

Mehr Autos bedeuten auch mehr Arbeitsplätze für Piloten. Zuletzt gab es deshalb auch die Hoffnung, dass mit DTM-Ass Lucas Auer bald auch ein Österreicher wieder in der Motorsport-Königsklasse am Lenkrad drehen könnte. Dass der 22-jährige Tiroler schon Anfang August nach dem Ungarn-Grand-Prix Testfahrten für Force India absolvieren soll, wurde vorerst aber nicht bestätigt.

"Bis jetzt haben wir dazu nichts verkündet", erklärte Kommunikationschef Will Hings am Donnerstag auf APA-Anfrage im Baku-Fahrerlager. "Wir bestätigen das Fahrer-Setup für die Tests normalerweise zwei Wochen vorher, also wird es rund um Silverstone eine Information dazu geben."

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