Red Bull erstaunt in Jerez mit Boliden im Zebra-Look.
Unmittelbar vor dem Beginn der viertägigen Testfahrten am Sonntag in Jerez haben Mercedes, Red Bull und Williams ihre neuen Formel-1-Autos
der Öffentlichkeit präsentiert. Das auffälligste Auto ist wohl der Red-Bull-Renault des Australiers Daniel Ricciardo und des Russen Daniil Kwjat - der RB11 kommt im Zebra-Look daher.
Hintergrund der "Tarnlackierung" soll sein, dass für die Gegner die Änderungen von technischen Details nicht sofort ersichtlich sein soll. Das Auto wurde erst kurz vor Testbeginn um 9.00 Uhr fertig, weil in den Tagen zuvor nicht alle Crash-Tests bestanden worden waren.
Neue Nase bei Mercedes
Die sichtbarste Neuerung bei Mercedes ist - wie bei allen Teams auch - die flacher und breiter gewordene Nase. "Doch unter der Haube hat sich einiges getan", erklärte Technikchef Paddy Lowe. Der britische Weltmeister Lewis Hamilton und der Deutsche Nico Rosberg hatten die vergangene Saison mit 16 Siegen in 19 Rennen dominiert (die anderen drei Siege feierte Ricciardo im Red Bull) und werden auch in der am 15. März mit dem GP von Australien in Melbourne beginnenden Saison die Gejagten sein.
"Die Vorstellung eines neuen Autos ist ein aufregender Moment für alle Beteiligten", sagte Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff. Der F1 W06 ist eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Wagens der Vorsaison. "Es wäre sehr gefährlich, sich auf unseren Lorbeeren von 2014 auszuruhen. Keiner von uns hat das Gefühl, dass es nun einfacher werden würde. Im Gegenteil: Unsere Motivation ist stärker denn je zuvor", betonte Wolff in einer Pressemitteilung.
Optisch fällt vor allem die elegant geschwungene neue Nase des Silberpfeils auf. Aber der Teufel stecke nun mal im Detail, betonte Lowe. Sowohl am Chassis als auch an der Antriebseinheit, die sich im vergangenen Jahr als klar überlegen gegenüber Renault und Ferrari erwiesen hatte, habe es eine Reihe Weiterentwicklungen gegeben.
Testfahrten enden Mittwoch
In Jerez dürfen die Teams noch bis einschließlich Mittwoch testen. Zwei weitere Testphasen stehen danach in Barcelona an, ehe am 15. März die Roten Ampeln in Melbourne zum ersten von derzeit geplanten 20 Grand Prix in diesem Jahr erlöschen. "Bis zum ersten Rennen liegt jedoch noch ein langer Weg vor uns. Um mit unseren Gegnern, deren Können und Wettbewerbsfähigkeit niemals unterschätzt werden darf, mithalten zu können, müssen wir ein schnelles und zuverlässiges Rennauto bauen", betonte Wolff. "Im Moment hat jedes Team noch null Punkte."