Harte Kritik
Red Bull droht mit Formel-1-Ausstieg
30.05.2017
Marko findet für Situation in der Motorsport-Königsklasse klare Worte.
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Red Bull Racing fährt nur mehr hinterher: Vier Jahre dominierte man mit Sebastian Vettel die Weltmeisterschaft. Eine Änderung des Motoren-Reglements führte dann zur großen Wende. Mercedes war fortan das Maß aller Dinge. Ferrari ist ebenfalls längst enteilt. Weil dem österreichischen Rennstall schlicht die Power fehlt.
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Helmut Marko denkt nun laut über einen Ausstieg nach: "Ja, wir würden die Formel 1 verlassen, wenn das Reglement so bleibt", stellte er bei Motorsport Total klar. Mit dem Partner Renault ist man unzufrieden. Nur Alternativen gibt es keine: Mercedes sträubt sich, den Rivalen mit seinen Aggregaten auszustatten.
Es sei eine "Erpressbarkeit" entstanden, erklärt Marko, die über einen unabhängigen Motorenanbieter, der über kein eigenes Werksteam verfügt, beseitigt werden könne: "Wenn ein Team pro Jahr über 20 Millionen Euro für Motoren zahlt, ist das Irrsinn. Das Reglement muss in Zukunft so ausschauen, dass Hersteller wie Cosworth oder Illien kommerziell erfolgreich einen Motor bauen können, den dann der kauft, der will - ob Sauber, wir oder Toro Rosso."
(c) GEPA
"Fans wollen laute, starke Motoren"
Wie problematisch die Situation sei, zeigt das Beispiel McLaren: "Das Team wird fast in den Ruin getrieben, weil ihnen Sponsoren davonrennen. Vielleicht ist es möglich, dass sie auf Druck einen Mercedes-Motor kriegen. Oder, dass Mercedes ihnen bis zu einem gewissen Grad Know-how zur Verfügung stellt."
Zuletzt gab es Gerüchte, wonach die "Silberpfeile" Honda unterstützen wollen, endlich konkurrenzfähig zu werden. McLaren ist aufgrund gravierender Technik-Probleme bei den Japanern chancenlos, und das schadet wiederum dem Image. Abgesehen davon sei der Motorsport-Fan ein Verlierer.
"Das Publikum will laute, starke Motoren und einen Menschen als Hero", so Marko. Heutzutage benötige man "alleine acht Leute, um das Auto zu starten. Und ohne die entsprechenden Informationen aus der Box kann man kaum fahren - das haben wir schon x-mal erlebt."