Teamchef Horner bestätig, dass es Vereinbarung für kommende Saison gibt.
Nach mehreren Ausstiegsdrohungen und monatelanger Ungewissheit sieht das Red-Bull-Team seine kurzfristige Zukunft in der Formel 1 gesichert. "Wenn jetzt nichts absolut Ungewöhnliches mehr passiert, werden wir 2016 da sein", betonte Teamchef Christian Horner am Freitag vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi.
Der Rennstall hat laut Horner bereits eine Vereinbarung mit einem Motorenpartner für das nächste Jahr geschlossen. Der Deal solle in den kommenden Tagen verkündet werden, Details nannte der Brite nicht.
Verbleib bei Renault?
Es gilt jedoch als sicher, dass Red Bull Racing weiter mit Triebwerken von Renault fährt. Eigentlich wollte das Team den Vertrag mit den Franzosen vorzeitig kündigen. Nun sollen die Renault-Motoren wohl zusätzlich in der Schmiede des 66-jährigen Schweizers Mario Illien weiterentwickelt werden. "Es wird ein Motor sein, der sich hoffentlich über die Saison hinweg verbessert. Unser Start wird schwierig, aber wir sind zuversichtlich, dass wir Fortschritte machen werden", sagte Horner.
Illien machte sich in der Formel 1 mit seiner Motorenfabrik Ilmor als Lieferant der Weltmeister-Triebwerke für McLaren-Mercedes-Pilot Mika Häkkinen einen Namen. "Es ist eine Ironie, dass wir diesen Weg der Entwicklung schon vor zwölf Monaten gehen wollten", meinte Horner. Illien hatte einen neuen Zylinderkopf für Renault entworfen, der aber nie zum Renneinsatz kam, weil die Entwicklung die Franzosen nicht überzeugen konnte.
Der Rennstall des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz, der zwischen 2010 und 2013 viermal sowohl den Konstrukteurs- als auch den Fahrer-Titel mit dem Deutschen Sebastian Vettel gewonnen hatte, hatte wegen mangelnder Konkurrenzfähigkeit den Vertrag mit Motorenpartner Renault gekündigt. Doch weder Mercedes, Ferrari noch Honda waren bereit, Red Bull in Zukunft mit Motoren auszurüsten.
Renault hält sich bedeckt
Das zweite Mateschitz-Team Toro Rosso dürfte ab dem kommenden Jahr von Ferrari-Motoren angetrieben werden. Dieses Gerücht hält sich seit dem Grand Prix von Russland am 11. Oktober in Sotschi hartnäckig und wurde vor dem Rennen in Abu Dhabi in einem TV-Interview genährt. Da sagte Sainz zum spanischen Sender Movistar: "Es ist eine gewisse Erleichterung, dass dies unser letztes Rennen mit Renault ist. Wir werden mit Ferrari im kommenden Jahr mehr Power haben und auch eine bessere Zuverlässigkeit."
Von Renault selbst steht noch ein endgültiges Bekenntnis zum Verbleib in der Formel 1 aus. Eigentlich wollte der Autobauer das Lotus-Team übernehmen und ab dem nächsten Jahr wieder mit einem Werksrennstall starten. Doch anscheinend wartet Konzernboss Carlos Ghosn noch immer auf die geforderten Zusagen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone für einen höheren Anteil an den Vermarktungseinnahmen, wie das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" berichtete. Scheitert der Deal, wäre Lotus wohl sofort insolvent.