Chaos-GP

Red Bull im Regen-Pech

06.04.2009

Während Button zum zweiten Mal in Folge siegte, gab es für Red Bull wieder eine Pleite.

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© GEPA
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Eine Lotterie kennt auch Verlierer. Einer davon ist am Sonntag im Regen von Sepang das Formel-1-Team Red Bull Racing gewesen. Die österreichisch-englische Equipe kam im Abbruchrennen in Malaysia trotz ihres sehr guten neuen Autos nicht über Platz sechs durch Mark Webber hinaus. Schon zum Auftakt in Australien hatte dessen Teamkollege Sebastian Vettel mit einer Kollision im Kampf um Platz zwei einen sicheren Podestplatz weggeschmissen.

Frust
"Es ist frustrierend, denn wir könnten schon 20 Punkte auf dem Konto haben - oder zumindest 15", rechnete Teamchef Christian Horner vor. Denn in Malaysia waren wegen des Abbruchs nur halbe Punkte vergeben worden. Tatsächlich wäre Webber im Chaos-GP wohl auf das Podest gefahren, hätte er eine Runde später die Reifen gewechselt. Bisher hält Red Bull in vier Jahren Formel 1 bei drei Podestplätzen, ein vierter scheint nur eine Frage der Zeit.

Auto funktioniert
Denn der neue RB5 schien auch im Regen konkurrenzfähig, hatte Webber dort doch etwa den Toyota-Piloten Jarno Trulli überholt. "Am Ende war es eine Lotterie, in der wir verloren haben", meinte Horner. "Aber der Speed des Autos gibt Auftrieb. Wir dürfen nicht locker lassen." Zwei Chancen haben die Bullen bereits vergeben, 15 weitere werden in dieser Saison noch Folgen. "Wir haben 1,5 Punkte - das sind nur zehn Prozent unseres Potenzials", betonte Horner.

Nur Button nicht erreichbar
Derzeit sei lediglich Dominator Jenson Button außer Reichweite. "Auf ihn fehlen uns im Moment vier, vielleicht sogar fünf Zehntel", gestand Horner. Mitgrund ist der umstrittene Doppeldecker-Diffusor, den Buttons Team Brawn GP verwendet, und gegen den mittlerweile vier Teams - darunter Red Bull - Einspruch erhoben haben. Eine endgültige Entscheidung über dessen Legalität trifft das Berufungsgericht der FIA erst am 14. April in Paris.

Bis dahin will Red Bull weiter an einem eigenen, ähnlichen System arbeiten. "Grundsätzlich halten wir es zwar nicht für dem Geist des Reglements entsprechend, aber wir müssen vorbereitet sein", erklärte Horner. Der 14. April sei ein sehr entscheidendes Datum für den weiteren Verlauf der Saison. "Wir wissen dann, in welche Richtung wir gehen müssen." In den folgenden Rennen in China (19. April) und Bahrain (26. April) werde Brawn aber noch voran sein.

Jungstar Vettel war in Malaysia im Qualifying erneut schneller gewesen als Webber, im Rennen blieb aber wie in Australien eine Nullnummer. Wie schon im Freien Training in Melbourne hatte ein Problem mit der Kupplungselektronik den Renault-Motor nach einem Dreher zum Absturz gebracht. "Aus diesem dummen Grund auszuscheiden, ist schade", sagte Vettel. Seine Hoffnungen auf einen der vorderen WM-Plätze haben damit den nächsten Dämpfer erhalten.

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