Malaysia

Red Bull nach Horrorstart unter Druck

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Vettel und Webber müssen beim GP von Malaysia unbedingt zurückschlagen.

Red Bull hat sich in die missliche Lage gebracht, am Wochenende bereits im dritten Formel-1-Grand-Prix der Saison unter Druck zu stehen. Die Bullen müssen ihr überlegen scheinendes Auto in Malaysia erstmals auch in gute Punkte ummünzen, um in der WM nicht frühzeitig ins Hintertreffen zu geraten. Viele Experten halten Sebastian Vettel trotz seiner technischen Probleme zum Auftakt neben Ferraris Fernando Alonso noch immer für den WM-Favoriten - darunter sein großer Landsmann Michael Schumacher.

Vettel spürt keinen Druck
Unter besonderem Druck sieht sich Vettel in der erwarteten Hitzeschlacht von Sepang allerdings nicht. "Es beruhigt, zu wissen, dass unser Auto sehr schnell ist", versicherte der 22-jährige Deutsche. "Außerdem ist Malaysia eine gute Strecke für uns." Die aerodynamische Effizienz des RB6 kommt in den schnellen Passagen besonders zum Tragen. Sorgen bereitet lediglich der prognostizierte Regen. Von Freitag bis Sonntag sind - wie in den Tropen üblich - jeweils am Nachmittag extrem niederschlagsreiche Gewitter vorausgesagt.

Vorgezogener Start
Im Vorjahr hatte ein solcher Tropensturm gar für den vorzeitigen Abbruch des Rennens gesorgt. Diesmal wird eine Stunde früher um 10.00 Uhr MESZ (16.00 Uhr Ortszeit) gestartet. "Unser Saisonstart war weit weg von hervorragend, aber hier wollen wir gewinnen", betonte Vettel, der bisher zweimal aus Pole Position gestartet war und lediglich einen vierten Platz zu Buche stehen hat. In Bahrain war er von einer kaputten Zündkerze gebremst worden, in Australien flog er nach Verlust des Bremsdruckes in Führung liegend ab.

Lob von Schumi für Vettel
Trotz der Missgeschicke hält Schumacher Vettel weiter für den Mann, den es in der WM zu schlagen gilt. "Wenn es einen Rivalen gibt, der über den anderen steht, ist er es. Wenn man auf das Auto schaut und seine Art zu fahren, ist er die größte Gefahr", meinte der Rekordweltmeister. "Er hatte in den ersten beiden Rennen kein Glück. Aber wenn alles gut gegangen wäre, hätte er beide gewonnen."

Schumi glaubt noch an WM-Titel
Schumacher selbst hat seinen Traum vom achten WM-Titel noch nicht abgeschrieben, wenngleich er die Erwartungen auch vor dem Heimrennen von Hauptsponsor Petronas dämpfte. "Wir sind nicht hundertprozentig konkurrenzfähig", sagte Schumacher. "Ein Podestplatz ist derzeit das Maximum." In seinen ersten beiden Rennen nach drei Jahren Pause hatte der 41-jährige Deutsche jeweils hinter seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg die Ränge sechs und zehn belegt.

Alonso Hauptkonkurrent
Hauptrivale von Red Bull dürfte damit weiterhin Alonso sein. Der Spanier führt die WM mit 37 Zählern vier Punkte vor seinem Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa an. Dahinter folgen die beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Lewis Hamilton, die auf den langen Geraden in Sepang besonders von ihrem Luftschacht-System profitieren dürften. Vettel fehlen 25 Punkte auf Alonso, seinem Teamkollegen Mark Webber nach durchwachsenem Saisonstart gar deren 31.

Red Bull glaubt an Standfestigkeit
Zwei technische Defekte haben Sebastian Vettel in der laufenden Formel-1-Saison bisher zwei Siege gekostet. Vor dem dritten Rennen in Malaysia war sein österreichisch-englisches Team Red Bull darum bemüht, die Standfestigkeit des neuen Boliden nicht infrage zu stellen. Die beiden Probleme - eine defekte Zündkerze in Bahrain und ein Verlust des Bremsdruckes aufgrund eines lockeren Rades in Australien - stehen in keinem Zusammenhang.

Probleme erst im Rennen
Bei sämtlichen Testfahrten und in allen Trainings habe es ähnliche Probleme nie gegeben. "Beides tritt höchst selten auf. Dass es gerade im Rennen passiert, ist unglücklich und frustrierend", erklärte Teamchef Christian Horner. "Generell macht das Auto keine Probleme. Es ist sogar sehr gut." Auf einer Runde war der RB6 aus der Feder von Adrian Newey bisher überhaupt nicht zu schlagen, der Hund schien allerdings im Detail begraben zu liegen.

Auto grenzwertig?
Kritiker hatten zuletzt bereits gemeint, Newey sei mit seiner Konstruktion zu weit gegangen. In internationalen Medien war über zu wenig Luft spekuliert worden, die die aerodynamisch sehr effiziente Bauweise dem Renault-Motor lasse. "Die Autos sind am Limit gebaut", erklärte Vettel. "Ein kaputter Teil beeinflusst fünf andere Teile, die sich dann auf das ganze Auto auswirken. Es ist nicht einfach zu erklären, aber wir haben die Fehler verstanden."

Dubiose Schäden
In Bahrain war eine von Renault mitgelieferte Zündkerze kaputtgegangen, Vettel hatte daraufhin nur noch sieben der acht Zylinder zur Verfügung und fiel auf Platz vier zurück. In Australien schien der Grund für den Abflug ins Kiesbett noch dubioser. War am Anfang noch von einem Bremsdefekt die Rede, war die fehlende Kraftübertragung von der Bremse auf das Rad am Ende die Ursache. "Die Bremse an sich war völlig astrein", sagte Vettel.

Eine Analyse habe ergeben, dass das Drehmoment verloren gegangen sei. "Es gibt eine Erklärung dafür, das war nicht nur Pech", verriet Vettel. Eine Radmutter habe sich langsam gelöst, das Rad dadurch den Kontakt zur Bremse verloren. Um eine Schlamperei an der Box soll es sich allerdings nicht gehandelt haben. Ein Materialfehler gilt als wahrscheinlichste Ursache. "Das waren zwei kleine Sachen mit großer Auswirkung", meinte Vettel.

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