Bernie Ecclestone hilft Rennstall bei Suche nach neuem Partner.
Laut einem Bericht des Internetportals der BBC hat es am Freitagvormittag in Sotschi wegen ungewissen Motorenzukunft von Red Bull ein langes Meeting zwischen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone sowie Christian Horner und Helmut Marko von Red Bull gegeben. Ecclestone soll in der Folge sofort im Anschluss zu Mercedes gegangen sein, um die Deutschen zu überreden, Red Bull zu beliefern.
"Es gibt derzeit eine Menge Diskussionen, aber nichts ist beschlossen oder bestätigt", meinte Horner nach dem Meeting. "Bernie hat Einfluss. Er ist ein Promotor und möchte, dass Red Bull bleibt, das alle Teams bleiben, Lotus inklusive."
Lauda-Team bleibt hart
Aber Mercedes-Formel-1-Boss Toto Wolff wiederholte, dass die Firma nicht an diesem Vorschlag interessiert ist. "Die Situation hat sich nicht verändert. Wir haben entschieden, dass wir dieser Option nicht nachgehen", meinte Wolff gegenüber BBC Sport. Auch die Belieferung Red Bulls mit 2015er-Motoren schloss er aus, weil Mercedes "nicht darauf ausgerichtet" sei.
Für den vierfachen Weltmeister mit Red Bull und nunmehrigen Ferrari-Piloten Sebastian Vettel wäre ein angedrohter Rückzug des österreichisch-englischen Rennstalls "ein großer Schock". "Natürlich habe ich eine starke Verbindung zu Red Bull und kenne das Team sehr gut. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass sie sich zurückziehen. Ich hoffe, sie bleiben in dem Sport", sagte der Deutsche.
Red-Bull-Aus rückt näher
Indes drohen auf der Suche von Red Bull nach einem neuen Formel-1-Motorenpartner auch die Verhandlungen mit Ferrari zu platzen. "Im Moment sieht es so aus, dass wir gar keinen Motor bekommen", sagte Teamchef Christian Horner dem Fachmagazin "Auto, Motor und Sport".
Ferrari wolle in der kommenden Saison höchstens das Red-Bull-Schwesternteam Toro Rosso mit Triebwerken beliefern, die zudem nicht auf dem neuesten technischen Stand sein sollen, hieß es am Freitag vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi. Die Scuderia fürchtet demnach, dass Red Bull selbst mit Vorjahresmotoren ein Konkurrent im Titelrennen werden könnte.
Red Bull und Toro Rosso haben den Vertrag mit ihrem bisherigen Partner Renault zum Jahresende vorzeitig gekündigt, weil die Franzosen 2016 wohl mit einem eigenen Werksteam starten und dazu Lotus übernehmen wollen. Sollte Ferrari bei seiner Haltung bleiben, würde ein Ausstieg von Red Bull aus der Formel 1 näher rücken. Einzige verbleibende Option für den einstigen Serien-Weltmeister, der zwischen 2010 und 2013 mit Sebastian Vettel alle Titel gewann, wäre eine Rückkehr zu Renault.