GP von Kanada

RB: Erst Frieden, dann siegen

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Neugewonnenes "Wir-Gefühl" soll RB-Boliden in Kanada zum Sieg tragen.

Erst Frieden, dann siegen: Nach der verordneten Versöhnung ihrer Crash-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber will Red Bull Racing in Montreal den Ärger um den Unfall von Istanbul mit einem Erfolg endgültig zu den Akten legen. Während sich der deutsche Rekordweltmeister Michael Schumacher auf die Rückkehr an eine seiner Lieblingsstrecken freut, ist vor allem Vize-Weltmeister Vettel nach seinem Ausfall in der Türkei mächtig unter Druck.

Vettel zurückgefallen
"Ich habe viele Punkte verloren", blickte der 22-Jährige Deutsche zurück. Vor dem achten von 19 Saisonrennen am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ORF 1, RTL und Sky) rangiert der Deutsche mit 78 Punkten nur noch an fünfter Stelle des Klassements - 15 Zähler hinter dem australischen Teamkollegen und WM-Führenden Webber, der beflügelt von einem neuen Vertrag nach Kanada reist. "Durch das neue System klingt der Abstand groß. Aber schon ein Ergebnis kann den großen Unterschied machen", sprach sich Vettel Trost zu.

Neues Wir-Gefühl
Der Vorfall in Istanbul soll beim Rennen auf der Ile Notre Dame im St. Lorenz-Strom, das nach einjähriger Pause wieder im Formel-1-Programm auftaucht, keine Rolle mehr spielen. In Istanbul waren Vettel und sein elf Jahre älterer Teamrivale im Kampf um die Spitze kollidiert. Der Deutsche schied aus, Webber rettete noch Platz drei hinter dem McLaren-Duo Lewis Hamilton und Jenson Button.

Vettel sieht sich noch immer schuldlos und würde in ähnlicher Situation erneut so handeln. Doch nach dem Friedensschluss vergangene Woche gilt auch für ihn offiziell: Alle haben sich wieder lieb. Er und Webber hätten fünf Minuten über das Vergangene gesprochen, "und dann die nächste halbe Stunde, was eigentlich noch besser werden muss, damit wir auch in Zukunft dort bleiben, wo wir sind", berichtete Vettel.

McLaren hat Führung übernommen
Zumindest in der Fahrerwertung sind die "Bullen" derzeit Spitze. Im Team-Klassement liegt hingegen McLaren mit einem Punkt vor den "Roten Bullen". Noch gelten Vettels und Webbers Dienstwagen als die schnellsten im Feld. Doch vor allem McLaren hat aufgeholt.

Auch auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke zählen Ex-Champion Lewis Hamilton und Weltmeister Jenson Button zu den Favoriten. "Das Streckenlayout sollte unserem MP4-25 gut liegen", glaubt Button, der im Klassement Zweiter vor Hamilton ist. "Ich denke, das Rennen in diesem Jahr besitzt alle Voraussetzungen, ein echter Klassiker zu werden."

Schumi noch nicht reif für Sieg
Reif für den Sieg auf der Insel im St.-Lorenz-Strom fühlt sich Schumacher mit seinem Mercedes noch nicht. Trotz des Aufwärtstrends in Istanbul ist der Abstand der Mercedes-Silberpfeile zu Red Bull und McLaren noch zu groß. Immerhin bekommt der 41-Jährige seinen 17 Jahre jüngeren Teamkollegen Nico Rosberg immer besser in den Griff. Schon wird spekuliert, dass das Team Schumacher bevorzugt.

"Bei der Strecke in Montreal spielt Topspeed eine große Rolle, also haben wir in diesem Bereich hart gearbeitet - gerade weil wir wissen, dass wir hier nicht top sind", sagte Schumacher. Er freut sich auf das Wiedersehen mit dem "Circuit Gilles Villeneuve". Siebenmal gewann der Deutsche dort - ein Rekord. "Kanada ist definitiv einer der Schauplätze im Formel-1-Kalender, den jeder gerne besucht; ich eingeschlossen", gestand Schumacher, der die Dienstreise nach Montreal wie früher für einige freie Tage in Nordamerika nutzte.

Fußball-WM im Mittelpunkt
Das Kicker-Festival in Südafrika wird auch in Montreal für Schumacher und Co. ein großes Thema sein. "So langsam fängt es an zu prickeln, weil die Fußball-WM bald beginnt. Ich finde, jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir alle unsere junge Mannschaft unterstützen müssen", schrieb Fußball-Fan Schumacher auf seiner Homepage. Er drücke der deutschen Mannschaft alle Daumen, damit sie ins Finale kommt. "Wir alle wollen doch den vierten Stern!"

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