"Gibt keine Verschwörung"
Red Bull weist Webber-Vorwürfe zurück
15.04.2013
Trennung zu Saisonende wahrscheinlich, Räikkönen auf Wunschliste.
Nach dem Horror-Wochenende von Red-Bull-Pilot Mark Webber in China haben in der Formel 1 Verschwörungstheorien die Runde gemacht. Der österreichisch-englische Rennstall würde durch Benachteiligung des Australiers versuchen, weitere Konfrontationen mit seinem Stallrivalen und Weltmeister Sebastian Vettel zu unterbinden. Red-Bull-Teamchef Christian Horner wies die Unterstellungen entschieden zurück: "Das ist kompletter Blödsinn."
"Keine Verschwörung"
Webber war am Samstag im Qualifying der Sprit ausgegangen, nach einem Getriebewechsel musste er aus der Box starten. Im Rennen verlor sein RB9 dann das rechte Hinterrad - laut Team eine Verkettung unglücklicher Umstände. "Mark weiß genau, was passiert ist. Da gibt es keine Verschwörung", betonte Horner, und forderte die Reporter in Shanghai auf: "Vergessen sie dieses Gerede. Es geht nur darum, zwei Autos so weit vorne wie möglich ins Ziel zu bringen."
Marko wehrt sich
Wichtig ist dem Team nämlich auch die Konstrukteurs-WM. In dieser liegen die Bullen nach zuletzt drei Titeln in Serie nur noch fünf Zähler vor Ferrari. Daher wehrte sich auch Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko gegen die Unterstellung, Webber zu sabotieren. "Wir bauen doch nicht zwei Autos für Millionen von Euro, um eines dann absichtlich kaputt gehen zu lassen", sagte der Steirer, der in eineinhalb Wochen seinen 70. Geburtstag feiert, der deutschen "Bild"-Zeitung.
Mark Webber selbst gab sich mit den Erklärungen seines Rennstalls zufrieden. "Es war enttäuschend, aber ich will mich da in nichts verrennen", schrieb er am Montag auf seiner Homepage und fügte vielsagend hinzu: "Hoffentlich ist damit mein Pech für das ganze Jahr an einem Wochenende ausgeschöpft."
Noch keine Einigung mit Porsche
Webbers Zukunft beim Rennstall des Getränkekonzerns ist untedessen ungewiss. Der 36-Jährige, seit 2007 bei Red Bull, hat zuletzt immer nur Einjahresverträge erhalten. Trotz seiner guten Beziehungen zu Besitzer Dietrich Mateschitz scheint ein solcher für 2014 derzeit in weiter Ferne. Gerüchte, wonach Webber bereits einen Langzeitvertrag beim neuen Sportwagen-Projekt von Porsche unterschrieben hätte, wies der deutsche Autobauer am Montag allerdings als "faktisch falsch" zurück.
Räikkönen als Nachfolger gehandelt
Sollte Webber die "Bullen" im Winter tatsächlich verlassen, gibt es mehrere Optionen für das zweite Cockpit neben Vettel. Eine davon ist Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen
(33), dessen Vertrag bei Lotus mit Saisonende ausläuft. Der Finne war bereits in seiner zweijährigen Rallye-Auszeit (2010 und 2011) von Red Bull unterstützt worden. "Kimi Räikkönen ist jemand, der bei uns für nächste Saison auf der Liste steht", bestätigte Marko in China. Auch Mateschitz hat sich zuletzt als Fan des "Iceman" geoutet.