GP von Deutschland

Rosberg dominiert vor leeren Rängen

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Deutscher präsentiert sich nach Verlust der WM-Führung angriffslustig.

Nico Rosberg hat sich mit den schnellsten Runden auf sein Heimrennen in Hockenheim eingestimmt. Der Deutsche Mercedes-Pilot fuhr im Freitag-Training beide Male die Bestzeit. Teamkonkurrent Lewis Hamilton wurde mit mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand zwei Mal Zweiter, Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel zwei Mal Dritter, dahinter folgten die Red Bulls.

Mit der Bestzeit in beiden Trainings machte Rosberg seine Ambitionen klar. "Das war ein guter Start ins Wochenende", betonte der Deutsche. Am Freitag fuhr er zwar vor spärlich besetzten Rängen, auf den Heimvorteil baut er aber dennoch: "Hier kommen die meisten Erinnerungen hoch, hier habe ich die meisten Siege feiern können, ich habe hier in allen Kategorien gewonnen."

Das Glücksgefühl des Sieges - es wäre sein 20. Grand-Prix-Erfolg - will Rosberg beim Heimspiel von Mercedes mit seinen Fans teilen. Es wäre eine Wiederholung, denn Rosberg hatte beim bisher letzten Grand Prix auf deutschem Boden vor zwei Jahren triumphiert.

Kampf um die WM-Führung

Im Erfolgsfall wäre es auch egal, auf welchem Platz Teamkollege und Dauerrivale Hamilton landen würde: Rosberg könnte sich als Führender im WM-Klassement in die vierwöchige Sommerpause bis zum Klassiker in Spa-Francorchamps verabschieden. Er war am vergangenen Sonntag durch Hamiltons fünften Sieg in den vergangenen sechs Rennen von dem Briten von der Spitze verdrängt worden.

Am Freitag gab sich Hamilton zwei Mal mit mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand zufrieden. "Das war ein entspannter Freitag", sagte Hamilton. "Das Wetter war gut und die Strecke fühlte sich großartig an."

Hinter dem WM-Leader klassierte sich Vierfach-Weltmeister Vettel zwei Mal auf Platz drei. Wie von dem 29-Jährigen vorher prophezeit, wies er einige Zehntelsekunden Rückstand auf die beiden Silberpfeile auf. Die Chancen auf einen Ferrari-Sieg dürften auch diesmal gering sein.

Red Bulls in Lauerstellung

Noch immer wartet der 42-malige Grand-Prix-Gewinner Vettel auf den ersten Saisonsieg. "Aber wir werden alles rausholen, was wir können, um sie unter Druck zu setzen", versprach Vettel. "Sonst bräuchten wir nicht hier zu sein."

In Lauerstellung dahinter klassierten sich die Red Bull von Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Im ersten Training noch Fünfter und Sechster hinter Kimi Räikkönen, schob sich das Duo im zweiten Probeumlauf unmittelbar vor den Finnen. Wieder in der gleichen Reihenfolge: Youngster Verstappen vor Ricciardo.

Früher beenden musste das Training Jenson Button. Der Brite klagte während des zweiten Trainings über Augenprobleme und wurde später in ein Krankenhaus gebracht. "Fremdkörper gefunden & entfernt", twitterte Button nach dem Aufenthalt. Für das Training und die Qualifikation am Samstag gab er gleichzeitig Entwarnung.

Kaum Zuschauer beim Training

Erstmals dürfen alle Fahrer beim Deutschland-Rennen wieder alles mit ihrer Box besprechen. Das Funkverbot, das die Fahrer zu mehr Eigenverantwortung veranlassen sollte, wurde wieder aufgehoben. Auch im Interesse des Publikums vor den Fernsehgeräten.

Noch sehr überschaubar war das Zuschauer-Interesse am ersten der drei Grand-Prix-Tage vor Ort. Viele Tribünen waren leer, einige mit riesigem Werbebanner verdeckt. Rund 54.000 Karten wurden für den Großen Preis von Deutschland nach dessen einjähriger Pause verkauft.

"Das ist besser als vor zwei Jahren. Trotz allem brauchen wir noch einige Fans", räumte der Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH, Georg Seiler, ein.

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