Irrer WM-Kampf

Rosberg spricht über Hamiltons Trödelei

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Deutscher Mercedes-Star blickt auf irren WM-Fight mit Hamilton zurück.

Der neue Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg ist in seiner Geburtsstadt Wiesbaden von rund 500 Fans begeistert empfangen worden. Drei Tage nach dem Titelgewinn machte der Mercedes-Pilot am Mittwoch erstmals wieder in Deutschland Station. "Ich möchte diese Zeit so sehr genießen wie möglich", sagte Rosberg, der in Wiesbaden noch Familie hat, seine Mutter Sina stammt aus der Stadt.

+++ Mercedes-Bosse sauer auf Lewis Hamilton +++

"Wenn ich an Deutschland denke, denke ich an Wiesbaden", versicherte der Sohn des Formel-1-Weltmeisters von 1982 Keke Rosberg. "Ich habe schöne Kindheitserinnerungen." Rosberg zeigte erneut Verständnis für die umstrittene Renntaktik seines geschlagenen Mercedes-Rivalen Lewis Hamilton im Saisonfinale.

"Ich finde es schade, dass das Thema so aufgebaut wird", sagte er. "Ich kann die Teamseite verstehen, wir fahren immer unter bestimmten Rahmenbedingungen. Gleichzeitig kann ich Lewis verstehen, wir sind Kämpfer im Auto, es geht um den WM-Titel. Ich kann verstehen, dass er auch mal übers Limit geht."

Wie entwickelt sich Rivalität?

Rosberg hatte sich am Sonntag in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister gekrönt. Hamilton hatte in der Schlussphase des Saisonfinales sein Tempo gedrosselt, um seinen deutschen Kontrahenten noch in Positionskämpfe mit den Verfolgern zu verwickeln. "Ich finde es unsinnig, dass das so diskutiert wird", betonte Rosberg nun.

Der dritte deutsche Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel rechnet damit, dass der Brite an seiner Niederlage "einige Zeit" zu knabbern hat, meinte er. "Ich schließe es nicht aus, dass das Verhältnis besser wird. Aber es wird immer schwierig bleiben. Wir fahren die ganze Zeit um die Rennsiege und die Titel. Was uns hilft, ist, dass wir diesen Grundrespekt voreinander haben."

Denn in ihrer Kindheit waren sie ja "beste Freunde" gewesen. Rosberg erhält seinen WM-Pokal am Freitag im Rahmen der Saisonabschluss-Gala des Internationalen Automobilverbands (FIA) in Wien.

Lauda kritisiert deutsche Fans

Inzwischen äußerte sich Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda gegenüber dem Magazin Stern über das kühle Verhältnis deutscher Fans zu ihren F1-Champions. "All eure tollen deutschen Weltmeister haben irgendwie ein seltsames Verhältnis zur Bevölkerung. Sie werden nicht so umarmt und geküsst wie die Fußballer. Rennfahrer in Deutschland werden in erster Linie, um es höflich zu sagen, anerkannt wegen ihrer Leistungen", sagte der Mercedes-Teamaufsichtsrat.

"Aber es fehlt irgendwie diese menschliche Nähe, die Wärme." Für den 67-jährigen Lauda haben die Piloten daran eine Mitschuld. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel etwa sei "der Liebling der Fans - aber was bei dem wieder fehlt, ist die Offenheit. Der macht privat zu", sagte Lauda. Daher habe der Ferrari-Pilot "nur die halbe Anerkennung, weil man eben auch seine Familie sehen will".

Neo-Champion Rosberg steht nach Laudas Einschätzung "irgendwo dazwischen. Als Sohn von Keke Rosberg weiß man schon, wo er herkommt, und er ist zudem ein hochintelligenter und schneidiger Kerl. Aber eine Beziehung zum Volk zu finden, ist eben nicht so einfach."

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