Der Druck auf Michael Schumacher (41) ist riesengroß. Will er seinen Ruhm nicht völlig zerstören, muss er am 9. Mai in Barcelona aufzeigen.
Keiner holte so viele WM-Titel wie er. Doch plötzlich zählt das alles nichts mehr. Seit seinem Comeback nach drei Jahren in der Formel-1-Pension tuckert Schumi nur noch hinterher. Platz zehn in der WM-Zwischenwertung mit 50 Punkten Rückstand auf Leader Jenson Button (McLaren). Das hatte sich der siebenfache Weltmeister anders vorgestellt. So demoliert Schumi sein eigenes Denkmal.
Wende in Barcelona?
Das nächste Saisonrennen in Barcelona (9.
Mai) muss die Wende bringen. Sonst wird es für den 91-fachen
Grand-Prix-Sieger immer schlimmer. Mercedes stellt Schumi einen komplett
neuen Silberpfeil hin. Andere Gewichtsverteilung im Auto, breiterer
Radstand, um dem verhassten Untersteuern (Auto schiebt in der Kurve
geradeaus) entgegenzuwirken.
Formel-1-Experte und RTL-Starkommentator Niki Lauda weiß: „Ich hätte gedacht, dass Michael das schneller hinkriegt. Die neue Formel 1 mit den viel schmaleren Vorderreifen dürfte ihn überrascht haben. Er muss schnell seinen Fahrstil ändern.“
Rosberg als Feind
Dazu kommt, dass ihm sein Mercedes-Teamkollege
Nico Rosberg um die Ohren fährt. Noch nie in seiner Karriere wurde
Schumacher von einem Teamkollegen so gedemütigt. Das fängt im Training an,
setzt sich über das Qualifying fort und endet im Rennen. Während Schumi in
vier Rennen als bestes Ergebnis einen sechsten Platz (Saisonstart in
Bahrain) aufweisen kann, überzeugte der 17 Jahre jüngere Rosberg mit zwei
dritten Plätzen (Malaysia, China). Der Punkteunterschied zwischen den beiden
beträgt mittlerweile 40 Zähler.
Mercedes setzt alles auf eine Karte und hat den Titel noch nicht abgeschrieben. Schumi sagt: „Es sind noch 15 Rennen zu fahren. Bei dem neuen Punktesystem kann viel passieren.“ Und selbst Schumis Lieblingsfeind Fernando Alonso (28/Ferrari) hat den Deutschen noch nicht abgeschrieben: „Beim ihm muss man immer mit allem rechnen.“
Fakt ist: Barcelona wird für Schumi zum Schicksalsrennen.