Rekordweltmeister hat trotz Pleiteserie "tierisch viel Spaß" im F1-Cockpit.
Michael Schumacher verschwendet keinerlei Gedanken an einen vorzeitigen Ausstieg, auch wenn er seit seinem Comeback der Spitze meist hinterher fährt. "Ich habe tierisch viel Spaß", versicherte der Formel-1-Rekordweltmeister. Zugleich räumte er ein, dass er mit den bisherigen Resultaten "nicht ganz so glücklich" sei.
WM-Titel außer Reichweite
Den Gewinn des WM-Titels hat der
siebenfache Champion für dieses Jahr angesichts seines Riesenrückstands
abgehakt. "Aber das will ich im nächsten Jahr erreichen", kündigte der
Mercedes-Pilot am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz an.
Vertrag wird erfüllt
Schumacher stellte klar, dass er seinen
Drei-Jahres-Vertrag mit Mercedes GP auf jeden Fall erfüllen werde. "Daran
hat sich nichts geändert", sagte der 41 Jahre alte Rennfahrer. "Ich fühle
mich nach wie vor sehr jung, sehr frisch, sehr motiviert." Er sei bei seinem
Comeback "nicht davon ausgegangen, dass ich alle in Grund und Boden fahre".
Nach drei Jahren Pause habe er eine komplett neue Situation erlebt und außer
im Winter nicht testen können.
Obwohl der 91-malige Grand-Prix-Sieger in den bisherigen zehn Saisonläufen noch kein einziges Mal auf dem Podium stand, sieht er bei sich "bei jedem Mal einen Schritt vorwärts". Von außen sei das vielleicht nicht so zu erkennen. Für sein Heimrennen in Hockenheim am Sonntag hofft Schumacher auf einen Podiumsplatz: "Ich bin sehr positiv gestimmt." Als "ein bisschen einen Schwachpunkt" bezeichnete er seine Leistungen in der Qualifikation. Obwohl Schumacher auch den Rekord bei den Pole-Positionen hält, liegt er im teaminternen Vergleich 2:8 gegen Rosberg zurück.
Rosberg happy
Rosberg kostet seinen Triumph über den Super-Star
weiterhin öffentlich nicht aus. "Ich bin sehr happy, dass ich in den Punkten
vor ihm liege", sagte der rund 17 Jahre jüngere Fahrer. Wichtig sei, dass
sie das Auto gemeinsam weiterentwickeln und siegfähig machen würden. "Dann
sehen wir weiter." Rosberg bezeichnete Schumacher "ohne Zweifel als meinen
bislang stärksten Teamkollegen". Schumacher, der zuvor alle Teamkollegen
klar beherrscht hatte, gab das Kompliment zurück: "Ich kann das auch
bestätigen."
Einen handfesten Hauskrach wie bei Red Bull zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber kann sich die Mercedes-Mannschaft im eigenen Team nicht vorstellen. "Ich traue uns zu, dass wir das stemmen würden", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor einem gemeinsamen Besuch im Daimler-Werk in Sindelfingen. Er räumte allerdings ein, dass es ein Unterschied sei, ob man um die WM fahre.
Daumendrücken für Vettel
Im Titelrennen drückt
Schumacher seinem alten Kumpel Vettel die Daumen. "Ich verstehe mich mit
Sebastian extrem gut. Er hat meine Sympathien und auch die besten
Aussichten", sagte er. Ratschläge wollte er dem Vize-Champion nicht geben:
"Er weiß, was er tun muss."