7. Pole für den Red-Bull-Star. Massa und Alonso auf Platz 2 und 3.
Sebastian Vettel hat bereits im ersten Qualifying der Formel-1-Saison seine Anwartschaft auf seinen ersten WM-Titel unterstrichen. Der Red-Bull-Jungstar nimmt das erste Saisonrennen am Sonntag (13.00 Uhr MEZ/live ORF1, RTL und Sky) in Bahrain aus der Pole Position in Angriff. Der 22-jährige Deutsche verwies am Samstag in 1:54,101 Minuten die beiden Ferrari-Piloten Felipe Massa und Fernando Alonso auf die Startplätze zwei und drei.
Schumi Platz 7
Rekordweltmeister Michael Schumacher nimmt
seinen ersten Grand Prix seit mehr als drei Jahren vom siebenten Startplatz
aus in Angriff. Der 41-jährige Rückkehrer musste sich im ersten Qualifying
damit auch seinem fünftplatzierten Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg
geschlagen geben. Auf Landsmann Vettel fehlten Schumacher ganze 1,4
Sekunden. "Wir haben noch einiges am Auto zu arbeiten, um nach vorne zu
kommen", gestand der Siebenfach-Weltmeister.
Für Vettel kam die sechste Pole seiner Karriere (richtig) etwas überraschend, war der Freitag doch gar nicht nach Wunsch verlaufen. "Unsere Leute haben nicht viel Schlaf bekommen", sagte der Vizeweltmeister. Zwar habe er gewusst, dass der RB6 ein schnelles Auto sei. Was im Rennen passiert, sei aber sehr schwer abzuschätzen. "Es könnte sehr aufregend werden, aber auch langweilig - das hoffe ich als Führender natürlich", meinte Vettel mit einem Lächeln.
Tankstopps verboten
Erstmals sind im Rennen Tankstopps verboten,
zudem müssen die Top Ten das Rennen auf den Qualifying-Reifen in Angriff
nehmen. "Es wird kein Sprint, sondern ein Ausdauerrennen", prophezeite
Vettel. Ein gutes Omen: Vier der bisherigen fünf Rennen von Startplatz eins
hat der Red-Bull-Pilot gewonnen. Teamkollege Mark Webber fuhr mit einer
Sekunde Rückstand auf Rang sechs.
Massa-Comeback
Großen Respekt zollte Vettel Massa, der mehr als
sieben Monate nach seinem schweren Unfall in Ungarn ein glänzendes Comeback
gab und sogar Neuzugang Alonso in Schach hielt. "Ich bin froh, nach dieser
schweren Zeit wieder hier zu sein. Es ist viel aufregender im Auto als vor
dem Fernseher", versicherte der Brasilianer. Der leicht favorisierte Alonso
war vom Ferrari angetan. "Es ist aber sehr schwierig, hier eine ganze Runde
ohne Fehler zu fahren", verwies der Spanier auf die verlängerte Strecke.
Hitze
Bei 34 Grad im Schatten hatten einige Piloten in der Wüste
von Bahrain zu kämpfen. Die McLarens der beiden vergangenen Weltmeister
Lewis Hamilton und Jenson Button kamen nicht über die Plätze vier und acht
hinaus. Die Diskussionen um deren innovative Aerodynamik, die einige
Konkurrenten für illegal halten, dürften damit abflauen. Selbst Schumachers
Comeback geriet nach der Glanzleistung von Vettel einige Minuten aus dem
Rampenlicht.
Lauda lobt Schumi
Der Rekordchampion nahm Platz sieben relativ
entspannt zur Kenntnis. "Eine besondere Nummer, die zu mir passt. Ich hoffe,
dass ich sie im Laufe der Saison hinunter arbeiten werde", sagte Schumacher.
Niki Lauda schätzte die Leistung des Rückkehrers, knapp drei Zehntel hinter
Rosberg, hoch ein. "Er hat das gemacht, was er machen muss", meinte der
dreifache Weltmeister. "Es dauert ein paar Rennen, dann kann er wieder ganz
vorne sein."
Die neuen Teams verloren erwartungsgemäß allesamt über fünf Sekunden. Bester war etwas überraschend der deutsche Virgin-Pilot Timo Glock, der die Lotus von Jarno Trulli und Heikki Kovalainen auf die Plätze 20 und 21 verwies. Weltmeister-Neffe Bruno Senna verlor im Hispania knapp neun Sekunden, sein Teamkollege Karun Chandhok als Letzter sogar mehr als zehn. Der Inder war seinen neuen Boliden im Qualifying zum ersten Mal überhaupt gefahren.