In Singapur

Schwere Schlappe für Lauda-Team

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Vettel holte sich die Pole vor Ricciardo, Hamilton und Rosberg auf 5 +6.

Sebastian Vettel hat die Dominanz von Mercedes in Formel-1-Qualifyings beendet. Der Ferrari-Star erzielte am Samstagabend in Singapur mit 1:43,885 Minuten überlegene Bestzeit vor Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (AUS/+0,543 Sek.) und seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen (FIN/0,782). Es war die insgesamt 46. Pole für den Deutschen, die erste seit Brasilien 2013, als er noch für Red Bull gefahren war.

"Es schaut ganz gut aus, aber der wichtige Job kommt erst morgen. Das war das absolute Maximum, was das Auto hergegeben hat. Alle im Team haben perfekt gearbeitet, keiner hat einen Fehler gemacht", lautete der erste Kommentar von Vettel nach seiner Premieren-Pole für sein neues Team, das zuletzt beim Deutschland-Grand-Prix 2012 in Hockenheim den besten Startplatz innegehabt hatte.

Der englische Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton, der zuletzt sieben Mal en suite im Qualifying Bestzeit erzielt hatte, verpasste als Fünfter mit 1,415 Sekunden Rückstand den angepeilten Rekord seines Kindheitsidols Ayrton Senna (BRA/McLaren-Honda), der in den Jahren 1988 und 1989 acht Pole Positions in Serie geschafft hatte. Sein deutscher Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg (1,530), in der WM mit 53 Punkten Rückstand Zweiter, landete unmittelbar dahinter auf Rang sechs.

Zuletzt hatten die "Silberpfeil"-Piloten insgesamt 23-mal hintereinander die Pole herausgefahren. Durch die Niederlage vom Samstag verpassten sie den Rekord des Teams von Williams-Renault, das 24 Pole Positions en suite in den Jahren 1992 und 1993 erobert hatte. "Wir haben alles probiert, uns aber nicht verbessert. Irgendwie haben wir keinen Grip", meinte Rosberg sichtlich enttäuscht. "Ferrari war heute zu stark."

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko durfte sich indes nicht nur über die Leistung von Ricciardo, sondern auch jene des Russen Daniil Kwjat freuen, der als Vierter seine bisher beste Startposition erreichte. "Es sind hier keine langen Geraden, und der Rest sind Kurven, da kommt unser Chassis zum Tragen", lautete Markos simple Erklärung für die starke Performance der "Bullen", die zuletzt den PS-Nachteil ihrer Renault-Motoren beklagt hatten. "Es kommen schon noch Strecken, wo die Power entscheidend ist, da werden wir dann kämpfen müssen, um in die Top Ten hineinzukommen", betonte Marko.

Doch in Singapur schaut es für das österreichisch-englische Team bestens aus. Ricciardo glaubte, dass am Sonntag sogar noch eine Steigerung im Nacht-Grand-Prix drinnen ist. "Es ist definitiv nicht unmöglich für uns, hier zu gewinnen. Wenn man sich unsere Longruns anschaut, dann haben wir eine Chance", meinte der 26-jährige Australier.

Auch Hamilton traut Red Bull die Überraschung zu. "Sie waren in den Longruns extrem schnell", sagte der 30-Jährige, der Reifenprobleme beklagte. "Wir haben sie nicht auf Temperatur bekommen." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sprach indes von einer "richtigen Watsch'n" für sein Team. "Wir müssen uns anschauen, was falsch gelaufen ist. Man sollte nie aufgeben, aber man sollte auch keine Wunder erwarten", gab der Wiener zu Protokoll.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, der heuer bereits in Malaysia und Ungarn Vettel-Siege bejubeln durfte, war "stolz" nach der ersten Pole in seiner Ära. "Unsere harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Ich bin überglücklich. Wir haben nicht nur ein gutes Auto, sondern auch zwei super Fahrer, die das Optimum herausholen können. Die letzte Runde von Sebastian war sensationell, und auch Kimi ist sehr gut gefahren", betonte der 58-jährige Italiener.

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