"Sehr weit weg"
Vettel denkt nicht an Schumi-Rekorde
06.12.2011
Doppel-Weltmeister erklärt, wieso Erfolge in der Formel 1 nicht planbar sind.
Sebastian Vettel
zieht seine Motivation nicht aus den Rekorden seines Landsmannes Michael Schumacher, die es in der Formel 1
noch zu brechen gilt. Das betonte der 24-jährige Deutsche am Montagabend in der ServusTV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" in Salzburg.
"So etwas kann man sich nicht als Ziel setzen", erklärte Vettel, der 21 Rennen gewonnen hat. Schumacher hat sieben WM-Titel und 91 Grand-Prix-Siege auf seiner Visitenkarte stehen. Am Wochenende waren die beiden deutschen Ausnahmepiloten in Düsseldorf gemeinsam beim "Race of Champions" angetreten.
Mansell-Rekord geknackt
Vettel hat in der abgelaufenen Saison mit 15 Pole Positions bereits Nigel Mansells Rekord für erste Startplätze in einem Jahr gebrochen. So etwas sei aber nicht planbar. Ziel sei es gewesen, den WM-Titel erfolgreich zu verteidigen. "Aber man kann nicht davon ausgehen, dass man so viele Pole Positions oder Rennsiege einfährt", erinnerte Vettel. "Das passiert dann einfach."
Schumi noch "sehr weit weg"
Auf Schumacher, der den Sport von 2000 bis 2004 dominiert hat, fehlt dem Red-Bull-Star noch ein ganzes Stück. "Es ist sehr weit weg, was der Michael geschafft hat", sagte Vettel, der sich über Weihnachten auf eine "ruhige Zeit mit Freunden und Familie" freut. Am Sonntagabend unterhielt er bei einer Preisverleihung des Fachmagazins "Autosport" in London noch mit einer launigen Rede.
Tests für 2012 erst im Februar
In sein neues Rennauto darf Vettel frühestens bei den ersten Testfahrten am 7. Februar 2012 in Jerez steigen. Bis dahin droht der Königsklasse eine kleine Zerreißprobe, zumal die Topteams Red Bull und Ferrari wegen Unstimmigkeiten bei der Kostenreduktion aus der Teamvereinigung (FOTA
) ausgetreten sind.
Spare ja - aber wie?
Grundsätzlich sei auch Red Bull für die Sparpläne. Allerdings geht es um deren Umsetzung. "Bei den Teams ist das Problem, dass jeder nur auf seinen kleinsten Vorteil und nicht über den Tellerrand hinausschaut", sagte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko im hauseigenen Sender. "Wir sind in der Aerodynamik die Besten und so wollen halt alle anderen die Aerodynamik beschneiden."
Marko führte neben der fehlenden Kompromissbereitschaft auch die fehlende Gewichtung innerhalb der FOTA an. "Zwölf Teams, noch dazu Teams, die oft einmal nur ein Jahr in der Formel 1 sind, können nicht die gleichen Rechte und vor allem nicht die gleichen Stimmrechte haben", meinte der Steirer. "Das muss in Zukunft anders geführt werden." Das neue Concorde Agreement, über das mit Bernie Ecclestone verhandelt wird, sei eine Gelegenheit dafür.