Formel 1

Sebastian Vettel siegt in Chaos-GP

05.10.2013

Rosberg verteidigte Attacke auf Vettel: "Bewusst gemacht"

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© EPA
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Die Dominanz von Sebastian Vettel in der Formel 1 hat auch in Südkorea angehalten. Der Red-Bull-Pilot feierte am Sonntag in Yeongam vor den Lotus-Fahrern Kimi Räikkönen und Romain Grosjean den vierten Sieg in Folge. Durch seinen 34. Grand-Prix-Triumph machte der Deutsche den nächsten großen Schritt zum vierten WM-Titel. Er führt nach 14 von 19 Saisonläufen nun schon 77 Punkte vor Ferrari-Star Fernando Alonso, der nur Sechster wurde. Vettel kann damit bereits nächste Woche in Japan die WM vorentscheiden.

Der drittel Vettel-Sieg in Südkorea en suite war auch deshalb nie gefährdet, weil der vorhergesagte Regen ausblieb. Dennoch verlief der Grand Prix ziemlich turbulent, zwei Einsätze des Safety-Cars ließen das Feld zusammenrücken. Der Start-Ziel-Sieg Vettels stand aber trotzdem nie infrage.

"Alles in allem ist es fantastisch gelaufen. Ich liebe meine Arbeit, ich genieße den Moment. Zum Glück waren wir auch nach den Safety-Car-Phasen schnell genug, um wieder einen Vorsprung herauszufahren", meinte Vettel und blickte mit Vorfreude auf das vielleicht schon WM-entscheidende Rennen in Suzuka. "Ich freue mich schon auf Japan, das ist immer ein Highlight der Saison."

Pech-Rennen für Konkurrenz
Sein Teamkollege Mark Webber schied aus. Auch für Ferrari mit Alonso und Felipe Massa (9.) sowie für Mercedes mit Lewis Hamilton (5.) und Nico Rosberg (7.) lief es nicht nach Wunsch. Im Gegensatz zu Vettel verloren Alonso und auch der schließlich hinter Sauber-Überraschungsmann Nico Hülkenberg gelandete Hamilton gleich nach dem Start einen Platz. Sie reihten sich auf den Positionen sechs bzw. drei ein. Massa wurde durch einen Dreher in Runde eins ganz weit zurückgeworfen.

An den in der Anfangsphase eingenommenen Positionen im Spitzenfeld änderte sich lange nichts. In der 28. Runde musste dann aber der drittplatzierte Rosberg mit einem defekten Frontflügel in die Box. Der Wechsel des ohne "Feindberührung" kaputt gegangenen Vorderteils dauerte mehr als 20 Sekunden, wodurch der Deutsche nicht mehr in Podiumsnähe kam.

Perez zerlegt, Webbers Bolide brannte
In dieser Phase mit den planmäßigen zweiten Boxenstopps zerlegte es einen zuvor bei einem Bremsmanöver beschädigten Vorderreifen von Mc-Laren-Fahrer Sergio Perez spektakulär, was zum ersten Einsatz des Safety-Cars führte. Der zuvor kontinuierlich aufholende Webber ruinierte sich durch die Gummiteile auf der Strecke einen Reifensatz und musste deshalb noch einmal in die Box. Unmittelbar nach der Freigabe schied der glücklose Australier in Folge einer unverschuldeten Kollision auch noch mit brennendem Auto aus.

Noch vor dem deshalb neuerlich ausrückenden Safety-Car sorgte für einige Sekunden ein langsames Einsatzfahrzeug vor dem Fahrerfeld für Gefahr und Aufregung. Der Vorfall blieb aber ebenso wie das Feuer am Red Bull von Webber folgenlos. Der auch schon in Singapur mit Motorschaden ausgeschiedene Routinier war rechtzeitig ausgestiegen.

Nach der neuerlichen Freigabe zog Vettel schnell wieder davon. Räikkönen hatte sich mittlerweile vor Grosjean und Hülkenberg auf den zweiten Platz verbessert. Dahinter kämpften Hamilton und Alonso verbissen um Platz fünf. An der Rangordnung änderte sich aber nichts mehr.

Positionen & Zeiten

1   S. Vettel   Red Bull   1:41.3     2
2   K. Räikkönen   Lotus   1:41.9   +5.7 2
3   R. Grosjean   Lotus   1:41.9   +6.4 2
4   N. Hülkenberg   Sauber   1:42.6   +24.1 2
5   L. Hamilton   Mercedes   1:42.5   +24.9 2
6   F. Alonso   Ferrari   1:42.7   +26.1 2
7   N. Rosberg   Mercedes   1:42.5   +27.6 2
8   J. Button   McLaren   1:43.4   +29.9 2
9   F. Massa   Ferrari   1:43.0   +34.3 2
10   S. Pérez   McLaren   1:43.0   +35.1 2
11   E. Gutierrez   Sauber   1:42.7   +35.9 2
12   V. Bottas   Williams   1:44.1   +47.0 2
13   P. Maldonado   Williams   1:44.4   +50.0 2
14   C. Pic   Caterham   1:44.9   +63.5 2
15   G. van der Garde   Caterham   1:44.3   +64.5 3
16   J. Bianchi   Marussia   1:45.4   +67.9 2
17   M. Chilton   Marussia   1:45.4   +72.8 2
18   J. Vergne   Toro Rosso   1:44.0   -:--.--- 4
19   D. Ricciardo   Toro Rosso   1:42.9   -:--.--- 2
20   A. Sutil   Force India   1:44.0   -:--.--- 5
21   M. Webber   Red Bull   1:43.8   -:--.--- 3
22   P. Di Resta   Force India   1:46.4   -:--.--- 2

Rosberg verteidigte Attacke auf Vettel: "Bewusst gemacht"
Formel-1-Pilot Nico Rosberg hat seine Verbalattacke auf Weltmeister Sebastian Vettel verteidigt. "Ich habe das sehr bewusst gemacht", sagte der Mercedes-Fahrer der "Bild am Sonntag" vor dem Großen Preis von Südkorea, den Vettel schließlich gewann und Rosberg als 7. beendete. Rosberg hatte Vettels jüngste Aussage, andere Teams würden im Vergleich zu seiner hart arbeitenden Red-Bull-Mannschaft früher "die Eier in den Pool hängen", als "abgehoben und sehr unangemessen" bezeichnet.

"Seine Kritik war an alle und damit auch an meine Jungs gerichtet. Damit mein Auto schnell ist, müssen die sich das Bein abarbeiten. Das war nicht korrekt", erklärte Rosberg nun noch einmal. Dies habe er seinem Landsmann zwar persönlich gesagt, seine Meinung aber auch öffentlich machen wollen. "Mir war wichtig, dass es mehr Menschen mitkriegen als nur er und ich. Manchmal muss man falsche Dinge in den Medien gerade rücken", sagte Rosberg.

Vettel hatte seine Aussage zuvor schon relativiert und beteuert, er habe niemanden angreifen wollen. Die Aussprache mit Rosberg sei "relativ unspektakulär" verlaufen. "Es wird generell ein bisschen viel Wind gemacht", behauptete der WM-Spitzenreiter.


 
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