Red Bull veranstaltet großes Formel-1-Spektakel am Rathausplatz.
Zwei Monate vor der zweiten Auflage des im Vorjahr nach Österreich zurückgekehrten Formel-1-Grand Prix in Österreich haben Stars von einst und jetzt in Wien Lust auf das Motorsport-Spektakel am 21. Juni gemacht. Gleich 30.000 Menschen, darunter Bürgermeister Michael Häupl, verfolgten den "Show-Run" auf dem Rathausplatz, bei dem Pilot Daniel Ricciardo die Reifen eines RB8 zum Rauchen brachte.
Der australische Einser-Pilot von Red Bull Racing ließ am Nachmittag seinem Formel-1-Boliden zwischen Rathaus und Burgtheater zwei Mal freien Lauf, fing das Weltmeister-Auto von 2012 aber immer wieder geschickt ein und ließ den Gummi bei seinen "Burnouts" ordentlich rauchen. Gleiches tat Pierre Gasley mit einem NASCAR-Auto sowie der mehrfache Motorrad-Stunt-Weltmeister Chris Pfeiffer mit einem Motorrad.
Zwischen den umjubelten Auftritten hatten die Zuschauer die Möglichkeit, mit den ehemaligen Formel-1-Helden Niki Lauda, Gerhard Berger sowie Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Co. persönlich zu plaudern. Ricciardo stellte sich mit unterschriebener, feuerfester Renn-Unterwäsche als Geschenk bei Bürgermeister Häupl ("Das ist wohl eher was für meine Enkel") ein.
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Marko hatte zuvor bei einer internationalen Pressekonferenz mit 140 Journalisten die Siegertrophäe 2015, eine aus steirischem Zirbenholz und Eisen gebildete Abbildung der Rennstrecke, präsentiert. Der gebürtige Wiener Lauda stellte sich mit einer riesigen Torte ein, die ebenfalls die Rennstrecke in der Steiermark sowie Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gemeinsam auf einer Gartenbank sitzend darstellte.
"Sensationell. Das macht richtig Lust auf's Rennen", gab sich auch Berger aufgrund des Spektakels vor dem Rathaus begeistert. Dass Wien kurzfristig zu einer Formel-1-Strecke umfunktioniert worden war, animierte Lauda prompt, wieder einmal für ein Formel-1-Rennen in Wien zu plädieren. "Ich verstehe nicht, wie man so etwas verhindern kann", appellierte der dreifache Weltmeister. Häupl meinte: "Ja, es ist laut, aber was soll's."
Auch Ricciardo würde einen Ringstraßen-Grand-Prix begrüßen. "Ich bin immer offen für Neues. Und hier ist die Kulisse einfach fantastisch", zeigte sich der Westaustralier bei seinem zweiten Wien-Besuch von der historischen Kulisse begeistert
Marko schießt gegen Red Bull
Die Formel 1 fährt bis auf Weiteres auf dem Red Bull Ring in Spielberg und wenn die zweite Auflage der Neuzeit ähnlich verläuft wie das Comeback im Vorjahr, ist ihr neuerlich ein Erfolg garantiert. Wiederholt wird auch die Legenden-Parade mit ehemaligen Stars und Boliden, bei dem Lauda heuer einen McLaren MP4 pilotieren, wird. Berger witzelte: "Ich habe sofort Alain Prost angerufen und ihm gesagt, dass der Niki schon eifrig trainiert. Das Duell Prost gegen Lauda lebt also wieder auf."
So stark Red Bull als Veranstalter agiert, ein Heimsieg des vierfachen Weltmeisterteams aus Österreich wird sich wegen der anhaltenden Schwäche des Motorenpartners Renault wohl auch 2015 nicht ausgehen. "Das wäre wirklich eine massive Wende. Ich hoffe, wir sind bald wieder konkurrenzfähig", meinte Ricciardo.
Laut Marko wird das aber nicht so schnell passieren. "Wir haben alles getan, um punkto Chassis wieder bei den Besten zu sein. Aber frühestens gegen Jahresende wird man alle Probleme im Griff und wir die entsprechende Zusatzleistung haben", macht sich der Grazer keine großen Sieg-Hoffnungen für das Rennen im Juni.
Da soll vielmehr die perfekte Organisation wie im Vorjahr, als 95.000 Zuschauer alleine am Rennsonntag kamen, für eine tolle Veranstaltung sorgen. "Es war ein bisschen wie bei einem Festival", erinnerte sich Ricciardo und Lauda lobte: "Man hätte nicht besser starten können. Ich freue mich schon wieder."
Berger lobt Red Bull
Unkenrufen, wonach 2015 bei der zweiten Auflage weniger Zuschauer kommen würden, glaubt Lauda nicht. "Die Begeisterung ist groß, weil die Leute kein einziges Haar in der Suppe fanden. Außerdem gibt es heuer keinen Deutschland-Grand-Prix."
Berger unterstrich die Bedeutung der Rückkehr der Formel 1 nach Österreich. "Wenn man sieht, wie sich Asien und andere Länder anstrengen, um ein Rennen zu kriegen, hätte ich nicht geglaubt, dass wir den Grand Prix zurückbekommen. Jetzt kommt dank Red Bull ein kleines Land wie Österreich in den Genuss. Ich hoffe, wir können das pflegen und mit der Begeisterung noch lange zu einem Erfolg machen." Markos Wunsch lautete: "Es sollen wieder drei Tage Begeisterung, Fröhlichkeit und gute Laune herrschen."
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