Riesenparty - Österreich feiert mit dem F1-Weltmeister beim Hangar 7.
Um 14.28 Uhr, genau 23 Stunden nach seinem fulminanten Sieg beim Grand Prix in Abu Dhabi, landete der neue Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel am Hangar-7 in Salzburg. Im Privatjet von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz (einer Dassault Falcon 900EX) war der jüngste Formel-1-Weltmeister der Geschichte direkt von den Siegesfeiern über München nach Österreich geflogen.
Erst nach fünf Minuten öffnete sich die Gangway – heraus kam ein Fotograf. Nach einer weiteren Minute stieg Vettel aus – die WM-Trophäe in den Händen, winkte er lachend und bei Blasmusik den Zaungästen und Dutzenden Journalisten zu. Im Hintergrund spielte die Trachtenmusik Oberalm.
Vettel steigt vor Webber aus dem Jet.
Mit dem linken Bein voran!
Mit dem Pokal über das Flugfeld.
Erfolgreiches Trio auf dem Weg zum Hangar 7.
Weltmeisterlicher Smalltalk.
Talent auch als Musikant.
RB-Boss Mateschitz hält vorerst Abstand.
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Noch auf dem Flugfeld begrüßte Mateschitz den Neo-Weltmeister. Der Red-Bull-Boss war schon am Vortag zurückgejettet und ab fünf Uhr früh im Hangar-7, um die Vorbereitungen für die große Party am Abend selbst in die Hand zu nehmen. Dann ging’s ab ins Red-Bull-Gebäude, wo das Team gemeinsam mit Hunderten Mitarbeitern des Konzerns Vettels Sieg bis in die Morgenstunden feierte.
Mateschitz hat allen Grund zum Feiern. Immerhin pusht der Sieg sein Unternehmen, dessen Wert auf einen zweistelligen Milliardenbetrag geschätzt wird, kurzfristig um rund 100 Millionen Euro, längerfristig steigt der Wert noch einmal um „mehrere 100 Millionen Euro“, schätzt PR-Profi Wolfgang Rosam.
Experten: „Die Rechnung ist voll aufgegangen“
Zwar würden die Investitionen, die Red Bull jährlich ins Team steckt – der Daily Telegraph spricht von 185 Millionen Euro im Jahr – immer noch deutlich darüber liegen. Rosam glaubt jedoch, dass die Investitionen mit einer langfristig angelegten Marketingstrategie sich nun rentieren: „Die Rechnung von Herrn Mateschitz ist voll aufgegangen. Der Herzschlagsieg passt perfekt in die Strategie der Marke: extreme Leistungen, an denen sich der einzelne Konsument hochpushen kann.“
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Mateschitz endlich am Ziel
Er fieberte mit. zitterte, jubelte und strahlte mehr als alle anderen: Dietrich „Didi“ Mateschitz
, 66, Mister „ Red Bull
“, Jeansträger, stets unrasiert und Mann des Jahres: „Es ist ganz einfach wirklich gewaltig gewesen. Sebastian ist unglaublich“, jubelte Mateschitz mit Tränen in den Augen, als das Unglaubliche feststand. Sebastian Vettel
ist Weltmeister
. Ein Titel für die Ewigkeit.
Ein Land voller Stolz
Nie zuvor hat das ein österreichisches Unternehmen geschafft. Eine ganze Nation ist stolz. Red Bull ist jetzt die bekannteste Marke der Welt: „Einmalig, besser kann man es nicht machen“, ist auch Niki Lauda, begeistert, „so etwas hat es noch nie in der Geschichte der Formel I gegeben.“
Eine Milliarde Menschen sahen den unglaublichen Sieg weltweit im TV. In Österreich saß eine Million trotz strahlend schönen Wetters vorm Fernseher. Die Menschen zitterten mit. Hörten schließlich, wie bei der Siegerehrung im Wüstensand die österreichische Bundeshymne gespielt wurde. Sahen, wie die rot-weiß-rote Flagge aufgezogen wurde.
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180 Millionen Euro und 500 Experten für Sieg
Wie viel Österreich steckt aber in Red Bull? Seinen Hauptsitz hat „Red Bull-Racing“ in Milton Keynes, Mittelengland. In der Technikzentrale werden die Boliden geplant, gebaut, weiterentwickelt. Besitzer des Racing-Teams ist der Steirer Didi Mateschitz (siehe Kasten). Seit sechs Jahren ist Red Bull in der Formel 1. 1994 kaufte Mateschitz den damals maroden Rennstall„Jaguar“ für ein „Taschengeld“. Gemeinsam mit dem Grazer Juristen Helmut Marko, 67, und dem Briten Christian Horner als Teamchef formte er die Erfolgsmannschaft.
500 Experten beschäftigt „Red Bull-Racing“. Das Jahresbudget beträgt 180 Millionen Euro. 123 Millionen zahlt Mateschitz aus seinem „Sportetat“, der Rest kommt von Sponsoren und aus dem Formel I-Topf.
Neun von 19 Saisonrennen haben die Bullen gewonnen, Vettel stand zehnmal auf Pole Position. Der (vorerst) letzte Sieg war der wichtigste: Für Vettel, Red Bull und ganz Österreich.