Debatte um neue Regeln in der Formel 1 geht auch vor Australien-GP weiter.
In der Formel 1 ist die Debatte um die neuen Regeln vor dem zweiten Saisonrennen in Australien wieder entbrannt. "Wir müssen alle schauen, was passiert ist, uns nicht zu viele Sorgen machen und hoffen, dass dieses Rennen besser wird", sagte Weltmeister Jenson Button am Dienstag in Melbourne. Fahrer, Funktionäre und Fans hatten den ereignisarmen Auftakt-Grand-Prix in Bahrain vor eineinhalb Wochen als Langweiler kritisiert und vor allem das Fehlen von Überholmanövern beklagt.
Keine Überholchance
"Es gab keine Chance, nicht eine
winzige, vorbeizukommen. Das war der größte Schock", klagte der australische
Red-Bull-Pilot Mark Webber vor seinem Heimrennen am Sonntag in Melbourne
(Start: 08.00 Uhr MESZ/ORF 1, RTL und Sky). Das Nachtank-Verbot zwingt die
Piloten in diesem Jahr zu einer möglichst sparsamen Fahrweise. Zudem müssen
die Fahrer ihre Reifen schonen, weil die Teams aus Zeitgründen nicht mehr
als den einen Pflicht-Boxenstopp einlegen wollen.
Auch Hamiltons Mutter "gelangweilt"
Die Folge in
Bahrain war ein Rennen fast ohne Positionswechsel. "Das ist die Art von
Action, die wir haben werden mit diesen Rennstrategien", warnte
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Der Kommentar von McLaren-Star Lewis
Hamilton fiel da schon drastischer aus: "Sogar meine Mutter hat gesagt, dass
es langweilig war."
Es geht langweilig weiter
Sebastian Vettels Teamkollege Webber
befürchtet ähnliche Szenarien bei den bevorstehenden WM-Läufen in Melbourne
und Malaysia. "Es wird so wie in Bahrain sein. Unglücklicherweise sind die
Rennen so", meinte der Routinier. Champion Button forderte: "Wir müssen
daran arbeiten, das Spektakel zu verbessern."
Ecclestone redet Probleme schön
Formel-1-Boss Bernie
Ecclestone hatte jedoch nach dem Bahrain-Rennen Forderungen nach einer
schnellen Regel-Reform, wie sie auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh
angeregt hatte, abgeschmettert. "Es gibt keine Panik und keine Krise in der
Formel 1. Da ist nichts, was wir sofort tun können, und wir sollten nicht
kopflos Änderungen vornehmen", sagte der Brite. Er erwarte eine "Lernkurve"
von Fahrern und Teams. "Und dann werden wir mehr Action bekommen."