Für Vettel war es der insgesamt elfte GP-Triumph seiner Karriere.
Weltmeister Sebastian Vettel hat am Sonntag im Formel-1-WM-Auftaktrennen in Melbourne einen eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg gefeiert. Der 23-jährige Deutsche dominierte den Grand Prix von Australien in seinem überlegenen Red-Bull-Boliden nach Belieben und triumphierte am Ende ungefährdet vor dem Engländer Lewis Hamilton im McLaren sowie dem russischen Überraschungsmann Witali Petrow im Lotus-Renault.
"Das war ein fantastisches Rennen, sehr cool. Ich bin überglücklich. Wir haben viel gelernt heute. Merkt euch das", lautete Vettels erste Reaktion via Boxenfunk nach dem "Rennen ins Ungewisse", das ihm nach einer wahrlich weltmeisterlichen Vorstellung den insgesamt elften GP-Triumph seiner Karriere brachte.
Bei der anschließenden Pressekonferenz stieg der Titelverteidiger aber gleich auf die Euphoriebremse. "Die Saison ist noch sehr lange, es kann also noch sehr viel passieren. Deswegen müssen wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und dürfen nicht abheben. Wir müssen Schritt für Schritt weitermachen. Jetzt kommt erst einmal das zweite Rennen, dann das dritte und so weiter", betonte Vettel.
Webber enttäuscht
Sein australischer Red-Bull-Teamkollege Mark Webber war dagegen nach Platz fünf sichtlich enttäuscht, gleiches galt für den spanischen Ferrari-Star Fernando Alonso nach Rang vier. "Doch Ferrari kommt im Lauf der Saison sicher noch auf, das haben wir ja schon im Vorjahr gesehen", warnte Vettel davor, die berühmte Scuderia aus Maranello nach ihrem enttäuschenden Start vorzeitig abzuschreiben.
Glücklich waren neben dem Triumphator auch Hamilton und Petrow, die angesichts der Dominanz von Vettel wussten, dass sie das Maximum herausgeholt hatten. "Wir können sehr stolz sein mit Platz zwei. Vor zwei Wochen hätten wir nicht einmal ein Top-Fünf-Ergebnis erwartet. Das war eine große Leistung von uns", gab Hamilton zu Protokoll.
Ähnlich fiel das Resümee von Petrow aus, nachdem er in seinem 20. Grand Prix erstmals aufs Podium gefahren war. "Wir wussten nach den Tests eigentlich nicht, wo wir stehen. Doch mit den neuen Teilen ist das Auto jetzt sehr stark geworden. Dazu haben wir alles perfekt gemacht und können deshalb sehr stolz sein", betonte der 26-jährige Russe, der sich gleich beim Start von Position sechs auf vier verbessert hatte.
Sauber disqulifiziert
Die Sauber-Piloten Sergio Perez und Kamui Kobayashi sind nach dem Formel-1-Auftaktrennen in Australien disqualifiziert worden. Die Rennkommissare in Melbourne entschieden am Sonntag, dass die Heckflügel der Autos des Schweizer Teams nicht dem Reglement entsprechen. Dem Mexikaner Perez wurde Platz sieben aberkannt, dem Japaner Kobayashi Rang acht. Das Sauber-Team verlor damit zehn WM-Punkte.
Der Brasilianer Felipe Massa rückte damit im Ferrari auf Platz sieben vor, der Schweizer Toro-Rosso-Pilot Sebastien Buemi auf Rang acht. Die letzten beiden Punkteränge "erbten" die Force-India-Piloten Adrian Sutil (GER) und Paul di Resta (GBR). Mercedes dagegen ging leer aus, nachdem sowohl Rekordweltmeister Michael Schumacher als auch sein deutscher Landsmann Nico Rosberg ausgeschieden waren.
Schweigeminute
Unmittelbar vor dem Start hatte die Formel 1 mit einer Schweigeminute der Opfer der verheerenden Naturkatastrophe in Japan gedacht. Die Autos trugen zudem einen Aufkleber mit der Aufschrift "We pray for Japan" ("Wir beten für Japan").