F1-Comeback
Ecclestone sagt Yes zu Spielberg
16.05.2011
25.000 pilgerten zur Ring-Eröffnung in Spielberg. Wann kommt die Formel 1 zurück?
Weltmeister Sebastian Vettel hatte schon am Samstag eine erste Test-Runde in einem alten Toro-Rosso-Boliden gedreht (im aktuellen Red Bull durfte er wegen des Testverbots nicht fahren). Und er war vom 4,3 Kilometer langen hypermodernen Kurs sofort begeistert: „Es wäre ein Traum für mich, auf dieser Strecke ein echtes Formel-1-Rennen zu fahren.“ Die Bild-Zeitung titelt euphorisch: „Red-Bull-Boss baut Vettel eine eigene Strecke.“ Eine Strecke, um GP-Siege einzufahren?
Vettels Red-Bull-Kollege Mark Webber: „Als ich 2003 zum letzten Mal hier weggefahren bin (Sieger: Michael Schumacher im Ferrari, Anm. d. Red.), hätte ich nicht gedacht, dass ich noch einmal zurückkommen würde. Aber es ist schön, wieder hier zu sein.“
Wie realistisch ist es, dass wir bald wieder einen „echten“ GP in Spielberg sehen?
Ecclestone hätte nichts gegen Formel-1-Comeback
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone
, der extra zur Eröffungs-Party einflog und lange mit Red-Bull-Ring-Initiator Dietrich Mateschitz plauderte, macht uns Hoffnung: „Warum sollen wir hier nicht wieder fahren? Wir haben das Rennen hier immer geliebt. Hier zu sein, bringt eine Menge guter Erinnerungen zurück. Und was hier passiert ist, ist fantastisch.“ Offiziell könnte der Red-Bull-Ring schon jetzt für einen abgesagten Grand Prix einspringen – FIA-Renndirektor Charlie Whiting selbst hat die Strecke abgenommen.
Allerdings ist die Infrastruktur (noch) zu klein. Mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern und zu wenigen Hotelbetten machen vorerst „nur“ kleinere Veranstaltungen wie das DTM Masters (Premiere am 6. Juni) Sinn. Aber im Hintergrund laufen längst Gespräche mit den wichtigen Formel-1-Proponenten. Sogar Rekord-Weltmeister Michael Schumacher macht sich für eine Wiederbelebung des ehemaligen Klassikers stark: „Ich bin immer gern dort gefahren und sehe keinen Grund, warum dort nicht künftig wieder ein Formel-1-Rennen stattfinden sollte.“
Im Hintergrund werden längst die Fäden gezogen
Niki Lauda
, 1984 Sieger auf dem alten Österreichring: „Jetzt, wo wir wieder eine Rennstrecke haben, können wir wieder mitreden. Es wird allerdings noch dauern.“ Ein WM-Lauf kostet 20 bis 25 Mio. Euro. Mit öffentlicher Unterstützung und dem Milliarden-Konzern Red Bull im Rücken sollte das kein Problem sein. Wer die Durchschlagskraft von Red-Bull-Boss Mateschitz kennt, der weiß: Alles ist nur eine Frage der Zeit.