Affäre um Webber

Stallorder: Bullen sind scheinheilig

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RB-Stallorder von Silverstone wird heiß diskutiert. Webber erklärt seinen Frust.

Im Ferrari-freundlichen Italien und in Alonso-Spanien gehen die Medien mit Red Bull hart ins Gericht. Von „scheinheiliger Doppelmoral“ ist die Rede. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr, als Massa seinen Ferrari-Kollegen Alonso vorbeilassen musste, schimpfte Red-Bull -Teamchef Christian Horner: „Skandal! Solche Spielchen sind in der Formel 1 nicht drin, da fühlen sich die Fans verraten.“ Jetzt sieht alles anders aus: Die FIA erlaubt Stallorder – und Red Bull nützt das neue Reglement aus. In Silverstone forderte Horner Webber auf, seinen Teamkollegen Vettel nicht anzugreifen.

Lauda und Wurz zeigen Verständnis für Red Bull
Nur: Webber ignorierte den Funkspruch. Das gibt der Australier in seiner BBC-Kolumne offen zu: „Ich wusste, dass ich mich den Wünschen des Teams widersetze. Aber wenn ich zurückgesteckt und wie verlangt den Abstand von drei Sekunden gehalten hätte, dann hätte ich nach dem Rennen wesentlich schlechter geschlafen.“

Auch nach der Aussprache mit Teamchef Horner (ÖSTERREICH berichtete) zeigt Webber wenig Reue: „Ich würde es wieder genauso machen.“ Rückendeckung bekommt der 34-­Jährige allerdings nur von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz: „Er wäre ein schlechter Rennfahrer, hätte er nicht versucht, nach vorne zu kommen.“ Horner und Motorsportchef Marko ärgern sich nach wie vor über Webbers Eigensinn.

Scheinheilige Bullen?
ÖSTERREICH hakte bei Formel-1-Insidern nach. Niki Lauda: „Da Stallorder ja jetzt erlaubt sind, würde ich sie genauso ausnützen.“ Alexander Wurz: „Als Teamchef hat Horner das Recht, von seiner Nummer 2 zu verlangen, keinen Crash zu riskieren und hinten zu bleiben. Den Nummer-1-Status müsste sich Webber erst erarbeiten.“ Vor dem Nürburgring-GP (24. 7.) ist jedenfalls für jede Menge Zündstoff gesorgt!

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