Formel 1

Stallorder-Regel vor dem Fall

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Ferrari-Boss: "Ende der Heuchelei". Lauda will Erlaubnis zu Saisonende.

Sebastian Vettel, in Hockenheim hinter den Stallorderskandal-Ferraris Alonso und Massa Dritter, hat einen Bestrafungs-Vorschlag: „Ich bin für eine 10-Sekunden-Zeitstrafe.“

Bis jetzt wurde Ferrari trotz offensichtlichen Verstoßes gegen das Stallorder-Verbot nur zu einer lächerlichen 100.000-Dollar-Strafe verdonnert. Sky-Experte Marc Surer: „Wenn ich weiß, dass ein Vergehen gegen die Stallorderverbot-Regel nur 100.000 Dollar kostet, stecke ich jedes Mal einen Scheck ein. Das tut keinem Top-Team weh.“

Auch Ecclestone ist gegen Verbot von Stallorder
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo versteht die ganze Diskussion nicht. Er fordert: „Schluss mit der Heuchelei.“ Teamorder habe es schon immer gegeben, „und zwar schon zu den Zeiten von Niki Lauda“.

Endlich schaltete sich Bernie Ecclestone in die Diskussion ein – auch für den mächtigen Formel-1-Zampano macht das Stallorder-Verbot wenig Sinn: „Formel 1 ist ein Teamsport. Alle wollen eine geschlossene Mannschaft, beide Autos sollen exakt gleich sein, die Fahrer tragen die gleichen Overalls. Also sollen sie auch füreinander fahren.“

Welche Rolle spielt Bösewicht Briatore?
Und hinter den Kulissen zieht angeblich ein gewisser Flavio Briatore für Fernando Alonso die Fäden. Jener Briatore, der nach der „Crashgate-Affäre“ (Piquet fuhr in Singapur 2008 gegen die Wand, damit Alonso gewinnen konnte) bis 2013 aus der Formel 1 verbannt wurde. Briatore war erst vor Kurzem bei Ferrari zu Besuch. Jetzt erklärt der umtriebige Italiener: „Ferrari hat nichts zu befürchten – wegen Jean Todt.“ Todt ist seit 2009 FIA-Präsident. Wenn der FIA-Weltrat spätestens am 10. September das Urteil gegen Ferrari fällt, wird die Welt auf Todts Position blicken.

Lauda: „Hebt Stallorder Ende des Jahres auf“
Niki Lauda fordert eine Bestrafung von Ferrari („Nehmt ihnen die Punkte weg!“), auf RTL brachte er aber einen revolutionären Vorschlag: „Ende des Jahres muss man Teamorder wieder erlauben, damit nicht ein Dritter gewinnt.“

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