Formel 1
Start-Ziel-Sieg von Vettel in Singapur
20.09.2013
Sebastian Vettel gewinnt vor Alonso und Räikkönen.
Sebastian Vettel fährt unaufhaltsam seinem vierten Formel-1-WM-Titel in Serie entgegen. Der deutsche Red-Bull-Star dominierte am Sonntag wie erwartet den Grand Prix von Singapur. Vettel siegte mit dem größten Vorsprung der laufenden Saison. Seinen Punktepolster auf den erneut zweitplatzierten Spanier Fernando Alonso in der WM baute der Titelverteidiger sechs Rennen vor Schluss auf 60 Zähler aus.
Vettel war auch von einer Safety-Car-Phase nach einem Unfall seines künftigen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo nicht zu bremsen. Der 26-Jährige triumphierte 32,6 Sekunden vor Alonso und 43,9 vor Kimi Räikkönen. Die Aufholjagd von Vettels mit Saisonende scheidendem Stallrivalen Mark Webber wurde im Finish von einem Getriebeschaden am RB9 gebremst.
Der Bolide von Vettel dagegen lief perfekt. "Ich genieße den Moment, das Auto ist fantastisch. Ich bin fast sprachlos", sagte der Seriensieger, der schon in den beiden vergangenen Nachtrennen auf dem Stadtkurs in Singapur gewonnen hatte. "Das ist eines meiner Lieblingsrennen. Körperlich ist es vielleicht das anstrengendste überhaupt", meinte Vettel nach der Zwei-Stunden-Schlacht bei tropischen Bedingungen.
Der Weltmeister freute sich über seinen siebenten Saisonsieg, den dritten hintereinander nach seinen Demonstrationen in Spa und Monza. Auch diesmal landete sein härtester Widersacher Alonso auf Platz zwei. Der Ferrari-Star katapultierte sich wieder einmal mit einem Blitzstart von Platz sieben auf drei nach vorne. Danach profitierte er von seinem frühen Boxenstopp in der Safety-Car-Phase.
Gegen Vettel war aber kein Kraut gewachsen. "Er war das ganze Wochenende zu schnell für uns", gestand Alonso. In der entscheidenden Phase vor seinem zweiten Stopp fuhr der Deutsche fast zwei Sekunden pro Runde heraus. "Normalerweise müssen wir ihn sogar etwas kontrollieren, diesmal haben wir ihn einfach von der Leine gelassen", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Er war zwei Sekunden schneller als alle anderen, das war phänomenal."
Mit dem 33. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere zog Vettel in der ewigen Bestenliste an seinem Dauerrivalen Alonso (32) vorbei. Der Ausnahmekönner ist damit auch in dieser Wertung der erfolgreichste aktive Formel-1-Pilot. Räikkönen vermochte in seinem ersten Rennen nach Feststehen seines Wechsels zu Ferrari trotz Rückenproblemen zu überzeugen. Der finnische Ex-Weltmeister wurde dank kluger Strategie trotz Startplatz 13 noch Dritter.
Ricciardo machte ausgerechnet im zweiten Rennen nach Bekanntgabe seiner Beförderung vom Zweitteam Toro Rosso ab der kommenden Saison einen folgenschweren Fehler. Der Australier bremste in Runde 25 zu spät, krachte in die Streckenbegrenzung. In der folgenden, für Singapur obligatorischen Safety-Car-Phase zogen mit Ausnahme von Red Bull und Mercedes alle Spitzenteams ihren zweiten Boxenstopp vor.
Für Mercedes erwies sich die Entscheidung als die falsche. Der bis dahin zweitplatzierte Nico Rosberg und Lewis Hamilton kamen am Ende nicht mehr über die Plätze vier und fünf hinaus. "Das war ein klarer Strategiefehler", kritisierte Team-Aufsichtsratsschef Niki Lauda. "Das darf nicht mehr passieren." Weil einige Fahrer Probleme mit ihren Reifen bekamen, spitzte sich das Rennen hinter Vettel, Alonso und Räikkönen im Finish aber noch einmal dramatisch zu.
Die McLarens von Jenson Button und Sergio Perez etwa fielen hinter die beiden Silberpfeile und Felipe Massa im Ferrari auf die Ränge sieben und acht zurück. Webber verabschiedete sich mit Defekt, sein Auto fing in der letzten Runde sogar Feuer. Der Australier suchte daraufhin eine Mitfahrgelegenheit zu den Boxen - und fand sie auf dem Boliden seines Freundes Alonso. Das nächste Rennen steigt am 6. Oktober in Südkorea.
Webber in Korea zehn Plätze zurück
Mark Webber wird in der Startaufstellung für das nächste Rennen in zwei Wochen in Südkorea um zehn Startplätze zurückversetzt. Grund ist eine Verwarnung, die der 37-Jährige nach seinem Motorschaden für unerlaubtes Betreten der Rennstrecke erhalten hat. Es ist die dritte Verwarnung des Red-Bull-Piloten in dieser Saison. Diese hat als Bestrafung automatisch eine Rückversetzung um zehn Startplätze zur Folge.
Webber war nach seinem Out nach Rennende auf dem Ferrari von Fernando Alonso sitzend an die Box zurückgefahren. Auch Alonso erhielt für die Aktion eine Verwarnung. Diese blieb für den um seine kleine WM-Chance kämpfenden Spanier aber vorerst ohne Folgen.
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