Riesige Baustelle
Südkorea-GP vor der Absage
27.09.2010
Kaum vorstellbar, dass Ende Oktober in Südkorea GP stattfindet.
Auch Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hat mittlerweile erste Zweifel, dass der erste Grand Prix in Südkorea wie geplant am 24. Oktober gestartet wird. "Es ist nicht gut. Die Strecke hätte schon vor sechs Wochen inspiziert werden sollen", erklärte der 79-jährige Brite der BBC. Nach Angaben des Automobil-Weltverbandes FIA wird Renndirektor Charlie Whiting nun am 11. Oktober den neuerbauten Kurs in Yeongam, viereinhalb Autostunden von Seoul entfernt, begutachten.
Absage steht im Raum
Eine vorgesehene Inspektion am vergangenen Dienstag hatte wegen eines Feiertages abgesagt werden müssen. "Es ist eine Frage, ob wir das Rennen absagen oder nicht", gestand Ecclestone am Wochenende am Rande des Grand Prix von Singapur. Die Organisatoren in Südkorea beschwichtigen offensichtlich. "Sie sagen, alles sei okay. Wir müssen hoffen, dass sie recht haben." Bilder von der Baustelle hatten immer wieder Zweifel an einer Austragung des Rennens genährt.
Auswirkungen auf Titelkampf
Auch die offizielle Einweihung Anfang September hatte nicht zur Beruhigung beigetragen. Laut Regelwerk hätte die Prüfung der FIA bereits im Juli stattfinden müssen. Korea ist in diesem Jahr der einzige neue Standort auf der Formel-1-Landkarte. Der Grand Prix ist das 17. von 19 Saisonrennen. Sollte er ausfallen, würde die Entscheidung im vielleicht spannendsten Titelkampf der Geschichte nur noch in den Rennen in Japan (10. Oktober), Brasilien (7. November) und Abu Dhabi (14. November) fallen.
Nach Singapur kämpfen noch Meisterschaftsleader Mark Webber, Fernando Alonso im Ferrari, Lewis Hamilton im McLaren, Webbers Red-Bull-Teamkollege Sebastian Vettel und Titelverteidiger Jenson Button im zweiten McLaren um den WM-Titel. Das Nachtrennen in der Marina Bay hatte am Sonntag Alonso vor Vettel, Webber und Button gewonnen. Hamilton war ausgeschieden. Die meisten Teams haben bereits Hotels und Flüge für Südkorea gebucht.