Der nächste Autohersteller zieht Konsequenzen aus der weltweiten Finanzkrise: Suzuki startet 2009 nicht mehr in der Rallye-WM.
Die Absatzkrise der Autoindustrie trifft immer mehr auch den Motorsport. Der japanische Hersteller Suzuki zog sich am Montag mit sofortiger Wirkung aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Bereits zehn Tage zuvor hatte Honda überraschend seinen Ausstieg aus der Formel 1 verkündet. Audi verließ kurz darauf die renommierte American-Le-Mans-Sportwagenserie (ALMS).
Konzentration aufs Kerngeschäft
Suzuki begründete seinen
Rückzug in Tokio damit, sich künftig wegen der weltweiten Finanzkrise auf
das Kerngeschäft konzentrieren zu wollen. Damit sind in der Rallye-Serie in
Citroen, Ford und Subaru nur noch die vom Weltverband mindestens für eine WM
geforderten drei Hersteller am Start.
"Schwierige Zeiten"
Schon nach dem Ausstieg von Honda
aus der Königsklasse hatten Experten vor einem "Domino-Effekt" für den
Motorsport gewarnt. Die Formel 1 reagierte auf den drohenden Abschied
weiterer Hersteller mit einem drastischen Sparpaket, das am vergangenen
Freitag vom Internationalen Automobilverband (FIA) verabschiedet wurde. "Der
Motorsport kann ja nicht die Augen verschließen vor den Umständen, die
überall herrschen", sagte Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher am
Wochenende in London. "Die Zeiten sind für alle schwierig", befand der
Ferrari-Berater.
Nur einjähriges Rallye-Gastspiel
Suzuki gab die Entscheidung
zum Rückzug am letzten Tag der Meldefrist für die kommende Saison bekannt.
Der Konzern war erst in diesem Jahr in die Rallye-WM eingestiegen. In der
abgelaufenen Saison kamen die Japaner mit zwei SX4-Modellen nicht über den
fünften Rang in der sechs Teams umfassenden Konstrukteurswertung hinaus. Der
Schwede Per-Gunnar Andersson und der Finne Toni Gardemeister belegten
abgeschlagen die Plätze 12 und 13 in der Fahrer-WM.
Start des Rallye-Engagements von Suzuki war die Teilnahme an der Junior-WM ab 2002. Der Motorsport habe dem Unternehmen "umfangreiche positive Effekte für die Produkt-Entwicklung und das Marketing" gebracht und das sportliche Image vor allem in Europa verstärkt, teilte der Autobauer mit.
Wie Suzuki hatten auch Honda und Audi mit der schwierigen Geschäftslage argumentiert. Audi wolle sich künftig "auf die Schauplätze in Europa konzentrieren", hieß es zum ALMS-Ausstieg nach neun Jahren. Davor hatte das Unternehmen bereits sein Segel-Engagement eingestellt.