Eine Personalie sorgt in der Motorsport-Königsklasse für Riesen-Ärger.
Marcin Budkowski ist wohl nur Formel-1-Kennern ein Begriff. Im Februar stieg er zum FIA-Technikchef auf. Er sollte zusammen mit dem stellvertretenden Rennleiter Laurent Mekies in naher Zukunft Urgestein Charlie Whiting ablösen. So war der Plan - daraus wird aber nichts!
Wie Sport24 berichtete, verkündete er seinen Rücktritt. Eine Hammer-Meldung, die im Zirkus mächtig Staub aufwirbelt. Denn: Budkowski steht vor dem 'fliegenden' Wechsel zu Renault. Für die Franzosen wäre das ein Glücksfall, hatte der Pole doch Einsicht in unterschiedliche Daten und Planungen der Teams, kennt sämtliche Geheimnisse.
"Er weiß alles. Das ist ein Wert, den man nicht kaufen kann", sagt Williams-Ersatzpilot Paul di Resta. Red-Bull-Teamchef Christian Horner wurde noch etwas deutlicher: "Wir haben ein großes Problem damit, wenn er bei der Konkurrenz landet. Wir alle hatten viel Vertrauen, dass er das technische Wissen und die Geheimnisse nicht weitergibt."
Arbeitsverbot "nicht lang genug"
Renault, das im nächsten Jahr seinen Vorsprung auf die Spitze halbieren will, könnte davon erheblich profitieren - trotz dreimonatigem Arbeitsverbot für Budkowski! "Das ist nicht lang genug, nicht mal annähernd", schimpft Force Indias Betriebsdirektor Otmar Szafnauer: "Er müsste eigentlich so lange gesperrt sein, bis die jetzige Technik, von der er weiß, obsolet wird."
Problem: Eine Sperre über zwölf bis 18 Monate, wie es anderswo üblich ist, entspricht nicht dem Recht im schweizerischen Genf, wo die FIA-Angestellten registriert sind.
Eine kurzfristig anberaumte Sitzung der Teamvertreter am Freitag in Malaysia, um die Causa zu klären, blieb ergebnislos. Beim nächsten Treffen der Strategiegruppe wolle man erneut darüber diskutieren.