USA-GP
Verstappen-Skandal: Red Bull stinksauer
22.10.2017
Niederländer verlor Platz drei durch Strafe. Protest war nicht möglich.
Kimi Räikkönen konnte es nicht fassen. Nur wenigen Minuten zuvor hatte er Platz drei in der Schlussrunde vergeigt, wurde von Max Verstappen spektakulär überholt. Innen presste sich der Red-Bull-Star vorbei. Mit vollem Risiko in einer Hochgeschwindigkeit-Passage. Gnadenlos. Und trotzdem stand der Finne plötzlich auf dem Podest.
Die Stewards hatten Verstappen eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebbrummt. Grund: Er habe bei diesem Manöver die Rennstrecke verlassen, sich so einen Vorteil verschafft. Räikkönen wusste davon nichts. "Ich war zuerst enttäuscht, weil Verstappen das Duell gewonnen hat. Und jetzt stehe ich hier", so der Ferrari-Star bei der Siegerehrung.
Seine Verwunderung bracht er mit einer pikanten Frage zum Ausdruck: "Hat Max einen Fehler gemacht?" Geht es nach Red Bull, hat er das keineswegs. "Die Entscheidung ist falsch. Schon das ganze Wochenende wurden die Track-Limits nicht eingehalten. Max‘ Manöver war großartig. Es war hart aber fair. Und jetzt raubt man ihm alles", tobt Teamchef Christian Horner.
"So zerstört man den Sport"
Zunächst hatte Verstappen via Funk noch ausgelassen gejubelt. Als er allerdings auf die Champagner-Dusche wartete, teilte man ihm mit, dass er sanktioniert wurde, nur mehr Vierter ist. Der Niederländer, der im Vorfeld bis 2020 verlängert, glaubte erst an einen schlechten Scherz. Letztendlich trottete er mit einem ungläubigen Grinsen von dannen.
Helmut Marko wettert: "So zerstört man den Sport. Es war ein sensationelles Rennen und eine sensationelle letzte Runde. Wenn man künftig Paragraphen reiten will, dann gratuliere - bestens gelungen. Dann können wir ja gleich PlayStation spielen."
Ein Protest-Ansuchen von Red Bull wurde übrigens abgeschmettert.