Bullen-Charmoffensive vor WM-Start: Vettel schert Schafe und füttert Kängurus.
"Ich hoffe, ich stelle mich nicht so an wie heute!" Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel war die Erleichterung deutlich anzusehen, als man ihm das halbgeschorene Schaf wieder aus der Hand nahm. Während sich der 23-jährige Champion wenige Tage vor dem WM-Auftakt in Melbourne beim Schafescheren schwer tat, will er am Sonntag seine Gegner auf der Piste besser "rasieren".
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Red Bull-Charmoffensive vor dem ersten GP der Saison in Melbourne.
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Weltmeister Vettel darf sich als Schafscherer probieren.
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Allerdings mit einigen Anlaufschwierigkeiten...
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Da muss der geübte Schafzüchter schon mit Hand anlegen.
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Fast geschafft, das Schaf sieht schon recht geschoren aus.
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Jetzt ist die Tat endgültig vollbracht!
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Das Schaf kann es nicht erwarten, den ungeübten Händen zu entfleuchen.
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Stolz präsentiert Vettel das von ihm geschorene Vlies.
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Da war der Besuch bei den Kängurus doch weniger anstrengend.
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Das australische Nationaltier frisst dem Weltmeister praktisch aus der Hand.
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Abschließendes Gruppenfoto: Vettel und Känguru-Familie.
"Will die Nr. 1 behalten"
Zuletzt hatte freilich der erst im letzten Saisonrennen von Red-Bull-Pilot Vettel gestürzte Ferrari-Fahrer Fernando Alonso
Als Schafscherer wenig weltmeisterlich
Nicht ganz so souverän war Vettel am Mittwoch beim PR-Termin auf einer Farm außerhalb Melbournes, wo er unter Anleitung ein Schaf zu scheren versuchte und anschließend den Schafhirten gab. Dank Border Collie Jack gelang auch Zweiteres halbwegs. "Ich habe Tiere und das Ländliche gerne. Das war aber Stress für das Schaf und muss das nächste Mal besser gehen", zeigte "Perfektionist" Vettel auch hier Ehrgeiz. Seine Hoffnung: "Ganz so schüchtern werde ich am Sonntag hoffentlich nicht zu Werke gehen."
Viele Fragezeichen vor WM-Start
Der Deutsche hofft vielmehr auf einen gelungenen Saison-Auftakt, vor dem die Unischerheit freilich so groß ist wie schon lange nicht mehr. KERS, verstellbarer Heckflügel und vor allem die neuen Reifen sorgen für viele Unsicherheitsfaktoren. "Keiner weiß bis jetzt so richtig, wo man steht. Ob die Zeiten der Tests ausschlaggebend waren, wird sich erstmals am Samstag in Melbourne zeigen", ist Vettel überzeugt.
Auf die Reifenproblematik angesprochen, reagierte der Weltmeister aber gelassen. "Es wird auf jeden Fall viel mehr Stopps geben, das kann bei 24 Autos auch schon mal chaotisch werden. Ich hoffe aber, dass am Ende wieder der Schnellste gewinnt. Wir sind hier, um rauszufinden, wer das ist", meinte er. Ferrari sei aber stark. "Wer in deren Nähe ist, wird auch insgesamt vorne dabei sein."
Gleich fünf Weltmeister am Start
Umgekehrt sind 2011 mit Vettel, Alonso, Jenson Button, Lewis Hamilton und Michael Schumacher gleich fünf Weltmeister im Feld, das hat es zuletzt 1970 gegeben. "Aber die Anzahl der Weltmeister ist nicht so entscheidend. Es gibt immer schnelle Fahrer und die sitzen meist in den besten Teams", misst Vettel auch dem keine große Bedeutung bei.
Dass er nun der große Gejagte ist, ist Vettel egal. "Natürlich geht man etwas entspannter an die Sache heran. Denn was ich bisher erreicht habe, kann mir keiner mehr nehmen." Kaufen könne er sich davon aber nichts. "Die Nummer eins alleine macht mich nicht schneller. Ich muss nach wie vor schauen, die Kiste fliegen zu lassen", so der Hesse.
Taktik für Titelverteidigung steht
Von den Großen hat sich Vettel bereits abgelauscht, dass man als Champion nicht die notwendigen Schritte zur Erreichung eines Zieles verlernen darf. "Das Geheimnis ist, dass das nicht soviel verändern darf. Mein Ziel ist, den Titel zu verteidigen. Jeder hat null Punkte auf dem Konto und wer in Australien gewinnt, ist dann der Gejagte", meinte Vettel, der noch vor der Saison seinen Red-Bull-Vertrag bis 2014 verlängert hatte.
Dass es dabei eine Ausstiegsklausel gibt, ist in der Formel 1 üblich. "Ich fühle mich aber im Team sehr wohl und habe im Moment keine anderen Pläne als Red Bull", erklärte Vettel.