Vettel mit neuer Geheimwaffe

Von einer „Lex Red Bull“ hatte Bullen-Motorsportchef Helmut Marko (67) gesprochen, als der Weltverband FIA das geniale Auspuffsystem des rot-weiß-roten Erfolgsteams in zwei Etappen verboten hat.

Schon beim letzten GP in Valencia durfte die Motoreinstellung zwischen Qualifying und Rennen nicht verändert werden. Alle dachten, das würde Red Bull hart treffen. Doch Sebastian Vettel fuhr wieder allen davon – im Qualifying und im Rennen.

Red-Bull-Antwort: Neue Aerodynamik-Geheimwaffe
An diesem Wochenende tritt Teil 2 in Kraft: Das sogenannte „Zwischengas-Verbot“. In Silverstone darf der Unterboden dann, wenn die Piloten vom Gas gehen, nicht mehr vom Auspuff angeströmt werden – Red Bull hatte dieses System entwickelt und perfektioniert. Ab sofort muss man mit weniger Anpressdruck auskommen.

Red Bull hat sich längst damit abgefunden. Marko geheimnisvoll: „Wir haben einen Plan B.“ Im Red-Bull-Werk in Milton Keynes hat Superhirn Adrian Newey neue Aerodynamik-Teile entwickelt – möglicherweise sogar neue Geheimwaffen, die Red Bull noch stärker machen. Die könnten den Bullen gerade auf dem Highspeed-Kurs in Silverstone neue Flügel verleihen. Die Kurs-Charakteristik in Silverstone mit hohem Vollgasanteil und nur vier harten Bremsmanövern lässt das Zwischengas-Verbot allerdings verschmerzen. Trotzdem hofft Ferrari, davon zu profitieren. Teamchef Domenicali: „Jetzt werden die Karten neu gemischt.“

Vettel: „Man muss sich 
in den Schritt greifen“
Das ist bei der Vettel-Dominanz allerdings schwer vorstellbar. Der Deutsche, der am Sonntag seinen 24. Geburtstag feierte, kann es kaum erwarten, wieder loszulegen. Vettel über den Adrenalin-Kick in Silverstone: „Endlich wieder ein Kurs, auf dem es ordentlich zur Sache geht, bei dem man sich in den Schritt greifen muss.“

Auch die Buchmacher sind sich darüber einig, dass sich an der bisherigen Hierarchie nichts ändern wird: Wer auf Vettel wettet, kann bei einer Quote von 1,75 seinen Einsatz nicht einmal verdoppeln.