Kampf gegen Heimfluch

Vettel peilt in Hockenheim ersten Heimsieg an

19.07.2012

Der deutsche Weltmeister gewann aber noch nie ein Rennen im Juli.

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Mit Sebastian Vettel, Michael Schumacher, Nico Rosberg, Timo Glock und Nico Hülkenberg gehen am kommenden Sonntag in Hockenheim (ab 14.00 MESZ) fünf Deutsche im Deutschland-Grand-Prix der Formel 1 an den Start. Nur Schumacher hat bisher das Heimrennen aber auch gewonnen, der 43-Jährige hat zudem alle seine vier Siege - zuletzt 2006 - in Hockenheim gefeiert. Nach sechs Jahren soll es nun vor allem für Sebastian Vettel endlich ebenfalls klappen. Der Red-Bull-Pilot muss zudem im Titelkampf aufholen, in dem ihn sogar Teamkollege Mark Webber überrundet hat.

Vettel zu Hause noch sieglos
Deshalb soll gleich mit zwei "Flüchen" Schluss sein: Vettel hat noch nie im Juli und auch noch kein Heimrennen gewonnen. Darum will der 25-jährige Doppel-Weltmeister, der gerade mal 50 Kilometer von der Rennstrecke entfernt in Heppenheim aufgewachsen ist, zur WM-Halbzeit 2012 im fünften Anlauf den ersten Heimsieg seiner Formel-1-Karriere. Er würde damit auch eine andere Serie verkleinern. Nur in Deutschland, Kanada und Ungarn hat Vettel noch keine GP-Siege gefeiert.

Vettel kämpft um Standing im Team
Für den Deutschen wird der zehnte Saisonlauf von insgesamt 20 Rennen auch eine Frage der Heim-Ehre. "Wir sind vielleicht nicht für unsere Strände und Meere berühmt, aber ich weiß jetzt schon, dass die Fans und die Stimmung wieder genial sein werden", meinte Vettel. Der Titelverteidiger steht unter Zugzwang, insbesondere nachdem Webber zuletzt in Silverstone seinen zweiten Saisonsieg feierte und wenige Tage danach seinen Vertrag bei Red Bull bis Ende 2013 verlängerte.



Volle Attacke von Webber
Viele Chancen auf seinen ersten WM-Titel wird der bald 36-jährige Australier nicht mehr bekommen. Und wie man in Deutschland vor dem eigenen Teamkollegen gewinnt, weiß Webber: 2009 verwies er Vettel auf dem Nürburgring auf den zweiten Platz. Und über den Hockenheimring, auf dem Webber vor acht Jahren einmal vom 13. Startplatz bis auf Rang zwei gerast war, sagte er: "Es ist eine Strecke, auf der du attackieren kannst."

Alle jagen Alsonso
In der WM-Wertung liegt Webber (116) vor dem 33. Deutschland-GP auf Rang zwei mit 13 Punkten Rückstand auf Ferrari-Star Fernando Alonso (129). Vettel (100) hat 29 Zähler weniger als der spanische Spitzenreiter und kann daher selbst mit einem Sieg (25 Punkte) auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring nicht die WM-Führung zurückerobern. Womöglich aber eine Woche später, wenn es in Ungarn zum letzten Lauf vor der Sommerpause kommt.

"Schumi" mit Heimatgefühlen
Die WM-Spitze ist für Michael Schumacher kein Thema. Selbst nach bald 300 Rennen ist der Auftritt vor den heimischen Fans aber auch für den siebenmaligen Weltmeister etwas Besonderes. "Heimvorteil vielleicht nicht, aber Heimatgefühle schon", sagte der Wahl-Schweizer. Neun seiner 91 Siege feierte Schumacher vor heimischer Kulisse, zuletzt 2006 mit den Erfolgen auf dem Hockenheim-und dem Nürburgring. "Natürlich fühlt man als deutscher Fahrer eine andere Vorfreude, wenn man zum Grand Prix von Deutschland antritt und weiß, dass alle Zuschauer auf den Tribünen hinter dir stehen. Das macht einen stolz, und es pusht die Motivation automatisch noch etwas höher", betonte "Schumi".

Alonso schon Hockenheim-Sieger
Zuletzt zeigte sich vor allem Webbers und Vettels Red Bull noch einmal deutlich verbessert. Und im Gegensatz zu McLaren, das mit den Ex-Champions Lewis Hamilton und Jenson Button lediglich zum Top-Ten-Kandidaten avancierte, bekam Ferrari seinen Wagen immer besser in Fahrt. Zudem kommt Alonso mit guten Erinnerungen nach Hockenheim: 2010 gewann der Spanier den Deutschland-Grand-Prix. Diesmal soll es jedoch keine Gastgeschenke geben.

Erste Punkte für Marussia?
Wie er beim Heimrennen reüssieren könnte, weiß Timo Glock. "Wenn die Jungs da vorne kräftig aufräumen, kann ich an die Punkte kommen", appellierte der Marussia-Fahrer scherzhaft an seine Landsleute. Glocks Nachzügler-Team ist noch punktlos. Für Reifenhersteller Pirelli ist Hockenheim wegen des jährlichen Wechsels mit dem Nürburgring Neuland. Gebracht wurden die Medium- und Soft-Reifen.

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