Interview
Vettel: "Schöner als erträumt"
15.09.2008
Monza-Sensationssieger Sebastian Vettel konnte seinen Triumph beim Interview gar nicht fassen: "Ich werde das nie vergessen".
Was geht in Ihnen nach Ihrem ersten Grand-Prix-Sieg - und das zudem
als jüngster Pilot der Formel-1-Geschichte - vor?
Vettel:
"Unglaublich! Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Das ist
viel schöner, als man sich vorstellen kann. Ich möchte allen danken,
die mir auf meinem Weg geholfen haben. Es war immer mein Traum, in die
Formel 1 zu kommen. Und jetzt die Pole-Position und der Sieg - einfach
unglaublich. Das war ein perfektes Wochenende. Als ich am Schild P1
(Position 1) vorbeifuhr, dachte ich manchmal, wie kann das sein?"
Wie verlief der Grand Prix aus Ihrer Sicht?
Vettel: "Ich hatte
das ganze Rennen kein Problem. Das Auto lief prima. Aber es war extrem
schwierig mit dem vielen Wasser. Es war sehr rutschig. Wir hatten auf eine
Trockenabstimmung gesetzt. Das hat sich schließlich auch ausgezahlt. Der
spätere Wechsel auf Intermediates (Allwetterreifen) war dann perfekt.
Ein Vorteil war sicher, dass ich vorneweg fahren konnte und so einigermaßen
klare Sicht hatte. Deshalb konnte ich relativ schnell einen großen Abstand zu
Heikki Kovalainnen gewinnen."
Fuhren Sie am Schluss etwas zurückhaltender?
Vettel: "Ich
blieb immer voll konzentriert. Ich habe nicht auf den Motor oder die Reifen
geachtet, sondern immer nur darauf geschaut, bei den schwierigen Bedingungen
auf keinen Fall die Aufmerksamkeit zu verlieren. Ich habe bis zum Schluss
versucht zu pushen."
Was sagen Sie dazu, dass seit 1957 außer Ferrari kein anderes italienisches
Team mehr den Grand Prix von Italien gewinnen konnte?
Vettel: "Das
ist ein ganz spezieller Tag für die Leute von Toro Rosso. Sie werden
das nie vergessen - und ich natürlich auch nicht. Dank an Franz Tost,
Dank an Gerhard Berger, Dank an Red Bull, dass sie mir vertraut haben und
mir ein Cockpit gegeben haben. Wir können stolz auf uns sein. Wenn man
sieht, was sich in kurzer Zeit zum Positiven verändert hat. Wir pushen uns
unheimlich. In dem Sinn kann man sagen, wir hatten heute die "Eier" zum
Sieg. Wir sind ein kleines Team mit nur 170 Angestellten in Faenza. Alle
sind extrem glücklich."