Im F1-Zirkus tauchen Gerüchte um Spionage-Angriff von Ferrari auf. Was ist dran?
Red-Bull -Motorsportchef Helmut Marko hatte nach dem hart erkämpften Vettel-Sieg in Barcelona mit einer Aussage bei RTL aufhorchen lassen: „Wir haben gemerkt, dass Ferrari eine Art Spionage hat.“ Auslöser: Die Ferrari-Box schaffte es, Alonso fast zeitgleich mit Red-Bull-Pilot Webber an die Box zu holen.
Marko: „Wir haben blitzschnell darauf reagiert.“ Offensichtlich mit verschlüsselten Funksprüchen. Damit konnte sich Vettel McLaren-Star Lewis Hamilton gerade noch vom Leib halten.
TV-Spionage bei der Startaufstellung
Auch wenn Vettel seinen WM-Vorsprung gegenüber Hamilton auf 41 Punkte ausbaute und auf den Button-Start-Rekord zusteuert (gewann 2009 sechs von sieben GP): Die Konkurrenz rückt näher. Dank Spionage? Wie Marko gegenüber ÖSTERREICH verrät, fährt jedes Mal, wenn Vettel aus der Box fährt, eine eigene TV-Kamera mit, um spezielle Aero-Teile zu filmen.
Brawn schaut immer
Mercedes-Teamchef Ross Brawn gibt zu, dass er jede Gelegenheit nützt, die Autos der Konkurrenz ganz genau unter die Lupe zu nehmen: „Es ist immer einen Blick wert, was die anderen so tun. Im Zeitalter der Digicams bekommen wir alle Informationen.“ Bitter für Red Bull: Laut Marko „finden wir derzeit nichts, was wir von den anderen kopieren könnten“. Marko: „Wir sind die ja Trendsetter.“
Deshalb werfen die Gegner den Bullen, wo es geht, Prügel in den Weg. Am 16. Juni wird die FIA über ein mögliches Verbot des revolutionären Red-Bull- Auspuffsystems (abgeleitete Abgase erzeugen mehr Anpressdruck) entscheiden.
Verzichtet Red Bull in Monaco ganz auf KERS?
Nicht einmal Aussetzer des Extra-PS-Systems KERS, über die sich Vettel seit Saisonbeginn ärgert, können Red Bull stoppen. Erst recht nicht kommendes Wochenende in Monaco. Auf dem engen, langsamen Stadtkurs könnte es sogar ein Vorteil sein, überhaupt auf KERS zu verzichten.