Testfahrten in Jerez

Vettel-Team muss Kilometer "fressen"

18.02.2014

Lauda: "Jetzt beginnt Vorbereitung erst so richtig"

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Auf Formel-1-Weltmeister Red Bull kommen entscheidende Tage zu. Das österreichisch-englische Erfolgsteam muss bei den Testfahrten von Mittwoch bis Samstag in Bahrain dringend Kilometer aufholen. Die gravierenden Probleme von Motorenpartner Renault sollen behoben sein. An den ersten beiden Tagen sitzt bereits Weltmeister Sebastian Vettel am Steuer.

Lediglich 93 Kilometer hatten die Bullen an den ersten vier Testtagen vor der Saison abgespult. Die Probleme seien aber nicht nur bei Renault zu suchen, gestand Red Bulls Technikguru Adrian Newey. Durch die zu enge Konstruktion überhitzte auch die Auspuffverkleidung am RB10 und fing Feuer. "Uns hat die Zeit gefehlt. Ich hoffe, dass wir das bis Bahrain hingebracht haben", sagte Newey.

Denn die Zeit drängt. Ende nächster Woche stehen nur noch vier weitere Testtage auf dem Wüstenkurs in Sakhir auf dem Programm, ehe es am 16. März in Melbourne erstmals um WM-Punkte geht. "Standfestigkeit ist das Schlagwort für die ersten fünf, sechs Rennen", betonte Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda. "Wer das in der Vorbereitung am besten gelöst hat, wird weit vorne sein."

Sein Team Mercedes, für das Lauda als Aufsichtsratschef verantwortlich ist, spulte Anfang Februar die meisten Kilometer ab. "Jerez war ein Motorentest. Jetzt beginnt die Vorbereitung erst so richtig", meinte Lauda. Durch das radikal neue Reglement könnten auch kleinere Teams überraschen. Zum Auftakt hatte etwa der Brasilianer Felipe Massa im Williams überzeugt.

Lauda wollte nach Jahren der Dominanz auch Red Bull noch lange nicht abschreiben. "Tests sind dazu da, um Probleme zu finden. Man muss dann aber auch die richtigen Prioritäten setzen", erklärte der Wiener. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ergänzte: "Für die Formel 1 ist es nicht gut, wenn ein Hersteller in Nöten ist. Aber ich bin mir sicher, sie werden stark zurückkommen. Hoffentlich etwas weniger stark als zuvor."

Vettel hat nicht nur die vergangenen vier WM-Titel eingefahren, er hat auch die neun abschließenden Rennen der vergangenen Saison gewonnen. Mit den radikalen Regeländerungen ist der Vorsprung im neuen Jahr aber dahin. "Es ist ein kompletter Neustart, alle beginnen bei Null", sagte Lauda. Zumindest die Probleme mit den neuen Hybrid-Turbomotoren will Renault in den Griff bekommen haben.

Neben Mercedes ist aber auch Red-Bull-Konkurrent Ferrari deutlich besser aus den Startlöchern gekommen. Bei den Italienern sitzt die ersten beiden Tage Vizeweltmeister Fernando Alonso hinter dem Steuer, am Freitag und Samstag ist es Neuzugang Kimi Räikkönen. Dessen Ex-Team Lotus steigt in der Wüste von Sakhir überhaupt erst in den Testbetrieb ein.

Sorgen bereitet den Teams der starke Wind, der Sand auf die Strecke wehen könnte. Topzeiten sind daher an den ersten Testtagen nicht zu erwarten. Aufschlussreicher könnte dann schon der zweite Bahrain-Test von 27. Februar bis 2. März verlaufen. Lauda: "Da kann man dann auch schon ein bisschen mehr herauslesen. Bis jetzt ist das nicht nur schwierig, sondern auch sinnlos."

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