Gummi-Debatte

Vettel zu schnell für Brösel-Reifen

17.04.2013

Vor GP in Bahrain tobt Reifen-Debatte. Weltmeister Vettel fühlt sich benachteiligt.

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Schon vor dem Saisonauftakt hat Sebastian Vettel seinen Boliden „Hungry Heidi“ getauft. Treffend, wie sich jetzt herausstellt. Der RB9 des Dreifach-Weltmeisters frisst nämlich die Pirelli-Reifen viel zu schnell auf.

Grund: Das Auto von Vettel ist so gebaut, dass es in den Kurven besonders schnell ist. Dadurch sind die Fliehkräfte, die auf die Reifen wirken, viel höher. Das heißt: Vettels Reifen zerbröseln im Rennen schneller als die seiner Konkurrenten. Nach Platz vier zuletzt in China hatte Vettel geschimpft: „Das hat im Moment nicht viel mit Rennfahren zu tun, wenn man nur die Reifen schont.“

In Bahrain droht noch ein Reifen-Roulette
Das „Schwarze Gold“ ist zurzeit das Reizthema in der Formel 1. Schon am Sonntag droht beim Großen Preis von Bahrain die nächste Reifen-Lotterie. Auf dem Wüsten-Kurs von Sakhir sind die Temperaturen noch höher, dadurch bauen die Gummis noch schneller ab. Hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Red-Bull-Teamchef Christian Horner stellt klar: „Wir können doch nicht daf

ür bestraft werden, dass wir das schnellste Auto gebaut haben.“

Schützenhilfe bekommt Red Bull ausgerechnet von Mercedes. Aufsichtsratchef Niki Lauda will, dass Pirelli eine härtere Mischung liefert. Das scheint bereits Wirkung zu zeigen. Pirellis Motorsportboss Paul Hembery kündigt an: „Die Entscheidung, ob wir die Reifenmischung verändern oder nicht, wird nach Bahrain bekannt gegeben.“

Das heißt, die neuen Pneus würden erstmals beim ersten Europa-Rennen in Barcelona (12. Mai) zum Einsatz kommen. Eine Idee, die bei Ferrari und Lotus auf wenig Gegenliebe stößt. Kein Wunder: Alonso und Räikkönen sind wahre „Reifenflüsterer“.

 

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