Fahrer- und Konstrukteurs-Titel für Bullen praktisch fix. Webber kämpft um "Vize".
Sebastian Vettel
kann beim besten Willen nicht verhindern, dass er wieder Formel-1-Weltmeister wird. Auch der Konstrukteurstitel wird 2011 wohl wieder an Red Bull
Racing und damit erneut nach Österreich gehen. Fehlt zum "Hattrick" nur der Vizeweltmeistertitel bei den Fahrern und für den ist Mark Webber
zuständig. Der Australier hat aber offenbar Probleme mit den Pirelli-Reifen und muss zulegen, um am Ende Zweiter statt wie derzeit nur Vierter zu sein.
Zweikampf mit Button
Zwar lag der Australier vor dem fünftletzten Saisonlauf in Japan nur drei Punkte hinter dem zweitplatzierten Engländer Jenson Button im McLaren, der 35-Jährige holt aber aus dem Auto bei weitem nicht das heraus, wozu Vettel in der Lage ist. Während der 24-jährige Deutsche 19 seiner bisher 75 GP's gewonnen hat, alleine 9 davon in der laufenden Saison, ist Webber im Jahr 2011 noch immer sieglos.
Enttäuschende Saison
Eine mäßige Vorstellung für einen Fahrer, der im besten Auto sitzt und im Vorjahr noch bis zum Schluss um den Titel gekämpft hat. Red-Bull-Direktor Helmut Marko hatte diese Woche im "Servus TV" Webbers Probleme erklärt. Den enormen Reifenverschleiß hat der Australier mittlerweile zwar in den Griff bekommen, dafür bleiben die Probleme beim Start. Auch den legt Vettel deutlich besser hin. Auch Teamchef Christan Horner ist das bewusst. "Aber Mark arbeitet daran. Wir hoffen, dass er zulegt, wenn das rote Licht ausgeht."
Webber gesteht Fehler ein
Webber selbst geht offen mit der Situation um. "Es stimmt. Mal lag es am Auto, aber auch mal an mir", gab er unumwunden zu, in diesem Bereich seinem Teamkollegen derzeit nicht das Wasser reichen zu können. In Singapur hatte der Australier sogar eingestanden, dass er Verständnis dafür habe, dass man sich bei Red Bull mittlerweile auf einen Fahrer konzentriere. Im Vorjahr kämpfte Webber noch bis zum Schluss um den Titel und war mathematisch sogar mit besseren Chancen ins letzte Rennen gegangen als der spätere Weltmeister Vettel.
"Mark leidet unter den Erfolgen von Vettel", hatte Marko kürzlich im RB-Haussender die Situation zwischen den beiden Piloten erklärt. "Aber keiner von ihnen wäre dort, wo sie sind, wenn sie sich beide nicht hätten."
Auch 2012 im Dosen-Boliden
Webber wird auch für 2012 für Red Bull fahren, er ist derzeit offenbar der ideale Partner für Vettel. "Wir wollen wissen, wo das Auto steht. Dazu brauchen wir zwei Topfahrer, die es immer am Limit bewegen", so Marko. Dass dies nicht gerade zu einer Freundschaft führe, sei klar. "Aber sie müssen ja nicht Abendessen miteinander, sondern Punkte abliefern und in Meetings konstruktiv miteinander umgehen."
Webber fühlt sich trotz allem beim Team "wohl", wie er in Japan erklärte. Und versprach, alles zu tun, um den "Hattrick" möglich zu machen. Webber: "Mein bestes Saisonergebnis steht noch aus."