'Nur' Platz 6 ist in Deutschland zu wenig: Heftiger Gegenwind für Schumi.
So übernatürlich große Ausmaße der Hype um das Comeback von Michael Schumacher angenommen hatte, so schnell war er auch wieder verflogen. Die Formel 1 hat neue Stars, das musste am Wochenende auch der Rekordweltmeister einsehen. Ohne großartig aufgefallen zu sein, kam Schumacher in Bahrain als Sechster ins Ziel. "Es wäre auch vermessen gewesen, zu denken, ich würde allen um die Ohren fahren", relativierte der 41-Jährige am Montag.
(Zu) Hohe Erwartungen
Die hohen Erwartungen hatte vor allem die
deutsche Öffentlichkeit geschürt, er selbst war vor seinem Comeback im
Mercedes zurückhaltend gewesen. Erklärtes Ziel ist zwar der achte WM-Titel,
Schumacher muss nach mehr als drei Jahren Pause aber laut eigenen Angaben
erst wieder den Rhythmus finden. Allzu lange darf er sich damit freilich
nicht Zeit lassen. "Wie lange fährt Schumi noch hinterher?", fragte die
"Bild"-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe.
Italienische Häme
44 Sekunden verlor der einstige Superstar
auf Sieger Fernando Alonso im Ferrari, landete nach einem unauffälligen
Rennen hinter seinem 17 Jahre jüngeren Teamkollegen Nico Rosberg. Vorbei
sind die Zeiten, als der deutsche Ausnahmekönner bis zu 13 Saisonrennen
(2004) gewonnen hatte. Schumacher drehte hinter Landsmann Rosberg einsam
seine Runden, Häme kamen dafür aus Italien. "Schumacher hat niemand
gesehen", schrieb die "Gazzetta dello Sport".
Silberpfeil bremst Schumi
Schumacher war 2006 nach fünf WM-Titeln
für Ferrari zurückgetreten, ein Comeback bei den Italienern hatten im
Vorjahr Nackenprobleme verhindert. Körperlich ist der Deutsche zwar wieder
voll auf der Höhe, dafür ist sein Silberpfeil noch nicht dort, wo er sein
soll. "Wir haben noch einige Arbeit vor uns", gestand Schumacher. Und wer
ihn kennt, weiß, dass kaum jemand eine derartige Akribie aufbringen kann wie
der 91-fache GP-Sieger.
Duell mit Rosberg wichtig
"Er sitzt sicher schon in irgendeiner
Ecke und denkt nach, wo er die Zeit finden kann", scherzte der Österreicher
Gerhard Berger. Der Ex-Pilot bezeichnete den Einstand Schumachers als
gelungen, habe er sich doch erst einmal des Rostes entledigen müssen. Für
Schumachers Ansehen wird es nun wichtig, den Teamkollegen in Schach zu
bringen. Rosberg war am ersten Wochenende in allen Sessions schneller als
der Altmeister - teils um fünf Zehntelsekunden.