Ab 2014

Williams setzt auf Mercedes-Motoren

26.05.2013

Motorenwechsel von Toro Rosso zu Renault ebenfalls offiziell.

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Das britische Traditionsteam Williams wird ab der kommenden Formel-1-Saison mit Mercedes-Motoren antreten. Der Rennstall wechselt mit dem neuen Motorenreglement als Kunde von Renault zum deutschen Autobauer. Entsprechende Verträge sollen laut APA-Informationen bereits am Wochenende im Rahmen des Grand Prix von Monaco finalisiert worden sein.

Die Bekanntgabe wird zu Wochenbeginn erwartet, zumal es sich bei Williams um ein börsenotiertes Unternehmen handelt. Die Briten, immerhin neunfacher Konstrukteurs-Weltmeister, sind schwach in die Saison gestartet, hatten nach fünf Rennen noch keinen WM-Punkt auf dem Konto.

Für Mercedes hätte der Deal insofern Bedeutung, weil die Deutschen im Jahr 2015 einen wichtigen Motorenkunden, nämlich McLaren, an Honda verlieren. Außer dem eigenen Werksteam bliebe sonst nur noch Force India. "Es ist wichtig, dass wir auch ab 2015 zumindest drei Motorenkunden haben", betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Monaco.

Grund dafür sind alleine die hohen Entwicklungskosten für die neuen V6-Turbomotoren, die sich auf mehr als 100 Millionen Euro belaufen sollen. Obwohl McLaren erst 2015 zu Rückkehrer Honda abwandern darf, wäre die Williams-Vereinbarung schon für die kommende Saison, also das Jahr der Einführung der neuen Triebwerke, geplant. Wolff: "Niemand würde mit irgendjemandem einen Einjahresvertrag abschließen."

Jener mit Williams dürfte längerfristig gelten. Wolff hätte zu beiden zukünftigen Partnern Verbindungen. Der Österreicher ist seit dieser Saison nicht nur geschäftsführender Direktor bei Mercedes, sondern hält auch 30 Prozent der Anteile am Formel-1-Team. Bei Williams war der Wiener im Herbst 2009 als Investor eingestiegen, hält ebenfalls mehr als 15 Prozent der Aktien.

Mit seiner Person hätten Motorenvereinbarungen nichts zu tun, versicherte Wolff. "So etwas entscheiden andere." Von seinen Williams-Anteilen will sich der 41-Jährige nach Rücksprache mit seinem neuen Arbeitgeber ohnehin trennen. Allerdings ist er Teamgründer Frank Williams im Wort, nicht an den nächstbesten Interessenten zu verkaufen - sondern nur an jemanden, dem das Wohl des Rennstalles tatsächlich wichtig scheint.

Motorenwechsel von Toro Rosso zu Renault für 2014 offiziell
Der Wechsel des Red-Bull-Zweitteams Toro Rosso von Formel-1-Motorenpartner Ferrari zu Renault ist seit Sonntag offiziell besiegelt. Die mehrjährige Vereinbarung, die ab der kommenden Saison gilt, ist Teil einer ausgeweiteten Zusammenarbeit mit Red Bull. Das bestätigte Renault-Konzernchef Carlos Ghosn am Sonntag in einer Pressekonferenz am Rande des Grand Prix von Monaco.

Die Bullen haben mit Renault-Triebwerken im Heck zuletzt dreimal in Serie beide WM-Titel geholt. Das Ausbildungsteam Toro Rosso war seit 2007 mit Ferrari liiert. "Renault ist in der Vergangenheit sehr erfolgreich gewesen", betonte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. "Ich bin überzeugt, dass Renault auch in Zukunft ein sehr starkes Paket liefern wird. Und wir wollen davon profitieren."

Profitieren könnte der italienische Rennstall auch von einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem in England beheimateten Weltmeisterteam. So ist es mit dem künftigen Motorenreglement - die Königsklasse wechselt 2014 auf V6-Turbos - etwa möglich, dass Red Bull Technology das Getriebe an Toro Rosso liefert. Tost: "Das ergibt Synergien, die uns helfen, Kosten zu sparen."

Die Motorenkosten waren zuletzt ein großes Thema in der Formel 1. Die neuen, energieeffizienteren Triebwerke haben in der Entwicklung Unsummen verschlungen, das geben die Hersteller wie Renault 2014 an ihre Kunden weiter.

"Ich bin sehr froh, dass wir unsere bestehende Partnerschaft mit der Red-Bull-Gruppe weiter verstärkt haben", betonte Ghosn. Finanzielle Details wurden nicht genannt, Ghosn wies aber Spekulationen zurück, wonach der Motor von Red Bull Racing 2014 schon "Infiniti" heißen könnte. Die Nobelmarke des Renault-Partnerkonzerns Nissan ist seit dieser Saison Titelsponsor des Weltmeisterteams. Für Renault scheint die Umbenennung werbetechnisch nicht erstrebenswert. Als Kundenteams blieben dem französischen Hersteller kommende Saison sonst neben Toro Rosso nur noch Lotus und der Nachzügler Caterham.

 

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