Brite spricht sich für Mercedes-Boss aus
Wolff soll Ecclestone-Nachfolger werden
05.09.2016Ecclestone traut Wolff die Führung der Königsklasse zu.
Bernie Ecclestone würde auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Führung der Formel 1 zutrauen. "Absolut. Er hat die Fähigkeiten und das Geschick, diese Aufgabe zu übernehmen", sagte der Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse der "Bild"-Zeitung.
Wolff, ehemaliger Rennfahrer, ist seit Anfang 2013 Motorsportchef beim deutschen Autobauer. Der österreichische Multi-Millionär führte das Team an die Weltspitze zurück. In diesem Jahr ist Mercedes auf bestem Wege, zum dritten Mal in Serie den WM-Titel in der Fahrer-und Konstrukteurswertung zu holen.
Alle profitieren von Ecclestone-Imperium
Wolff selbst hob im Zuge des angeblich bevorstehenden Verkaufs der Formel 1 die Verdienste von Bernie Ecclestone hervor. "Er hat ein Imperium aufgebaut. Und wir alle profitieren von diesem Imperium", sagte der 44-jährige Wiener nach dem Grand Prix von Italien in Monza: "Bernie hat es zu dem gemacht, was es ist."
Ecclestone hatte am Rande des Europa-Finales dem Fachmagazin "auto, motor und sport" den Verkauf der Motorsport-Königsklasse bestätigt. Details wurden nicht bekannt, der Kaufpreis soll 8,5 Milliarden US-Dollar (7,59 Mrd. Euro) betragen. Die erste von zwei Raten soll am Dienstag fällig werden. Käufer soll der 75-jährige US-Amerikaner John Malone mit seinem Medien- und Kommunikationsunternehmen Liberty Media sein.
Ecclestone bleibt vorerst
"Wenn es einen Investor gibt, der Anteile kaufen will, ist das eine gute Nachricht für die Formel 1", betonte Wolff. Es gebe Dinge, die man von dem amerikanischen Weg lernen könne. Er trat dem Blatt zufolge auch Spekulationen über ein schnelles Aus von Ecclestone entgegen. "Soweit ich weiß, geht Bernie nirgendwo hin. Nichts hat sich geändert." Ecclestone führt die Formel 1 seit Ende der 1970er-Jahre, als er die Werbe- und TV-Rechte kaufte. Der Brite hat die Serie zu einem weltumspannenden Event gemacht. In dieser Saison wird die WM erstmals in 21 Rennen entschieden.
Über die Zukunft von Ecclestone an der Vermarktungsspitze der Formel 1 wollte Wolff nicht spekulieren. Ecclestone selbst, der im kommenden Monat 86 Jahre alt wird, äußerte sich in Monza nicht konkret zu seinem weiteren Verbleib im Amt des Formel-1-Geschäftsführers, sollte unter anderem Hauptaktionär CVC gut zehn Jahre nach der Übernahme seine Anteile verkaufen.
CVC-Chef Donald Mackenzie rechnet laut britischen Medien aber noch nicht mit einem Vollzug des Geschäfts in den kommenden Tagen. "Ich wäre überrascht, wenn es in dieser Woche irgendeine Bekanntgabe geben würde", zitierte die "Daily Mail" Mackenzie. Er trat auch Spekulationen über ein schnelles Aus von Ecclestone entgegen. "Soweit ich weiß, geht Bernie nirgendwo hin. Nichts hat sich geändert."