Nach dem Eklat in Spielberg

Wurz: 'Ich habe kein Problem mit dem Doktor'

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Der Streit zwischen Alexander Wurz und Helmut Marko hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt reagiert der ORF-Experte im oe24-Interview.

Österreich wartet seit Jahren auf einen Fahrer in der Formel 1. Ein Fakt, der Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko sauer aufstößt. Vor allem, weil trotz Austro-Rennstall Red Bull keine Talente in Sicht sind. ORF-Experte setzt seine Hoffnung auf Sohn Charlie und kontert dem 80-Jährigen, was zum Eklat in Spielberg führte (oe24 berichtete). Jetzt spricht der ehemalige LeMans-Sieger im oe24-Interview Klartext.

Wilder Streit zwischen Helmut Marko und Alexander Wurz
Als Papa ist Toto Wolff im Glück

oe24: Helmut Marko sieht weit und breit keinen Österreicher, der für die Formel 1 infrage kommt. Warum haben Sie dem so energisch widersprochen?
Alexander Wurz: Ganz einfach: Wenn der Doktor von Junior-Fahrern spricht, dann möchte er den nächsten Max Verstappen haben, der vom Nachwuchs bis ganz oben alles dominiert. Aber Verstappens gibt’s aber leider nicht jedes Jahr. Wenn Marko der Meinung, dass alles andere unbrauchbar ist, dann hab ich auch kein Problem damit. Er sieht wie gesagt nur die Verstappens.

oe24: Sie meinten, dass Ihr Sohn sehr wohl das Zeug einem guten Rennfahrer hätte …
Wurz: Das hat Charlie mehrmals bewiesen, er hat sich in den stärksten Nachwuchsmeisterschaften top geschlagen. Mit seiner Kritik hat sich Marko auf drei Rennen heuer in der FRECA-Meisterschaft (Nachwuchsserie zwischen F4 und F3) bezogen. Da hatten wir drei schlechte Rennen, weil das ganze Team hinterher hinkt. Aber Charlie hat das Autofahren nicht verlernt, vor drei Monaten ist er aus Neuseeland als Champion zurück gekommen.

oe24: Sie haben also kein Problem mit Marko?
Wurz: Überhaupt nicht. Ich kenne den Doktor seit Jahren und weiß seine Kommentare einzuordnen. Es geht aber nicht nur um Charlie, sondern auch um andere Österreicher, die versuchen, was aufzubauen. Man sollte junge Motorsportler auch leben lassen. Die versuchen ja auch, Sponsoren und Vertrauen zu finden.

oe24: Trauen Sie Charlie zu, das zu erreichen, was Sie in der F1 erreicht haben?
Wurz: Warum nicht? Er hat in seinen zwei Jahren als Junior weit mehr erreicht, als ich erreicht hab. Jetzt hat er 37 von 40 Superlizenz-Punkten, die er theoretisch braucht, um theoretisch in der Formel 1 fahren zu dürfen. Aber mit 17 ist noch viel zu jung.

oe24: Zurück zu Marko: Am Samstag nach dem Qualifying hat er von Ihnen ziemlich offensiv verlangt, sich als Fahrervertreter für eine Lösung im Streckenbegrenzungs-Streit zu finden ...
Wurz: Marko weiß, dass die Fahrer eine große Macht haben, und dass ich der Vorsitzende davon bin. Da müssen wir gemeinsam arbeiten um die Track-Limits-Sache zuschauerfreundlich zu machen.

oe24: Speziell bei Red-Bull-Pilot Sergio Perez sparten Sie nicht mit Kritik …
Wurz: Er hat es in im Qualifying bei keiner einzigen schnellen Runde geschafft, innerhalb der Track-Limits zu bleiben. Hart gesagt: In Monte Carlo kann er auch nicht weiter raus fahren, weil dort steht eine Mauer.

oe24: Als Red-Bull-Motorsportberater hat Marko, einiges beim Red Bull Ring mitzureden. Werden Sie eine Lösung für nächste Jahr finden – zum Beispiel ein Kiesbett am Kurvenausgang?
Wurz: Da müssen wir uns gemeinsam zusammensetzen und reden.
 

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