Le Mans

Wurz mit Toyota-Team in Le Mans Vierter

22.06.2013

Audi siegte beim Klassiker in Le Mans.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Überschattet vom tödlichen Unfall des dänischen Rennfahrers Allan Simonsen hat Audi mit dessen Landsmann Tom Kristensen, Loic Duval (FRA) und Allan McNish (GBR) zum zwölften Mal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Schlussfahrer Kristensen gewann am Sonntag zum neunten Mal und baute seinen eigenen Rekord weiter aus. Der zweimalige Gewinner Alexander Wurz belegte in der Königsklasse LMP1 im Toyota Rang vier.

In der GTE-Profiklasse triumphierte Richard Lietz mit seinen Teamkollegen Marc Lieb (GER) und Romain Dumas (FRA) im Porsche mit der insgesamt 16. Zeit. Für den Niederösterreicher ist es nach 2007 und 2010 der bereits dritte GT-Sieg in Le Mans. Dominik Kraihamer (Lotus) beendete das Rennen in der zweithöchsten Kategorie LMP2 nicht.

Rang zwei der Gesamtwertung ging mit einer Runde Rückstand an den zweiten Toyota TS 030 Hybrid mit Sebastien Buemi (SUI), Anthony Davidson (GBR) und Stephane Sarrazin (FRA). Dritter wurde ein weiterer Audi. Sieben Runden hinter den Siegern folgten Wurz, Nicolas Lapierre (FRA) und Kazuki Nakajima (JPN).

Bei seinen Einsätzen hatte Wurz mit viel Verkehr zu kämpfen gehabt. "In all meinen Stints habe ich keine einzige Runde ohne Verkehr vorgefunden. Ich habe im Auto ziemlich laut geschrien", twitterte der Sieger von 1996 und 2009 während des Rennens.

Noch viel mehr Grund zum Ärgern hatte aber Lapierre, der den Toyota rund eine Stunde vor Rennende bei einem für den Fahrer folgenlosen Crash auf regennasser Fahrbahn beschädigte. Die Reparatur nahm eine halbe Stunde in Anspruch, der Kampf um Platz drei war damit endgültig verloren.

"Mit Toyota hatten wir über die gesamte Distanz einen Gegner, der uns alles abverlangt hat. Deshalb ist dieser Sieg - auch unter den wenig erfreulichen Begleiterscheinungen - besonders viel wert", meinte Rekordsieger Kristensen, der den verunglückten Simonsen sehr gut kannte.

Großer Siegesjubel blieb deshalb aus. "Was soll ich sagen? Natürlich bin ich glücklich über den erneuten Erfolg hier in Le Mans. Aber die Freude ist wegen des gestrigen tödlichen Unfalls meines Landsmanns und Freundes Allan Simonsen doch sehr getrübt", sagte Kristensen. "Ich kann immer noch nicht fassen, was passiert ist."

Tödlicher Unfall in Le Mans löste Sicherheitsdebatte aus
Der tödliche Unfall des dänischen Rennfahrers Allan Simonsen zu Beginn der legendären 24 Stunden von Le Mans hat eine Debatte über die Sicherheit entlang der Strecke ausgelöst. Der 34-jährige Aston-Martin-Fahrer hatte am Samstag in der dritten Runde die Kontrolle über seinen Wagen verloren und war in die Leitplanke gekracht - an einer Stelle, wo kein Reifenstapel als Puffer aufgebaut war.

Simonsen ist der erste Todesfall im Rennen seit dem Unfall des Österreichs Jo Gartner im Jahr 1986. In der Vorqualifikation war 1997 der Franzose Sebastien Enjolras tödlich verunglückt.

"Man wird sich Gedanken machen müssen. Die Rennstrecke führt im 45-Grad-Winkel auf die Landstraße. Gerade an dieser Stelle sollte man mit Reifenstapeln die Leitplanken zusätzlich absichern", sagte der dreifache Le-Mans-Sieger Marco Werner, der als Audi-Botschafter in Frankreich weilte. Dagegen nahm der fünffache Le-Mans-Gewinner Frank Biela die Verantwortlichen in Schutz: "Ich glaube nicht, dass man irgendjemandem einen Vorwurf machen kann. An dieser Stelle fliegt man normalerweise nicht von der Strecke."

Schikane offenbar unzureichend gesichert
Viele Fahrer wollten sich aus Respekt vor dem veranstaltenden Automobile Club de l'Ouest (ACO) nicht zu dem Thema äußern. Der Club teilte mit, dass der Unfall und seine Folgen von den französischen Behörden untersucht würden. Laut ACO ist dies bei einem Unfall mit Todesfolge ein normaler Vorgang.

Simonsen war laut Medienberichten noch bei Bewusstsein, als ihn die Ärzte auf der Strecke erstversorgten. Nach seinem Transport in das Spital verstarb er dort. Auf Wunsch der Familie fuhr Aston Martin das Rennen trotzdem weiter, wie Teamchef David Richards betonte.

Le Mans-Ergebnisse der 81. Auflage der 24 Stunden von Le Mans

1. Tom Kristensen/Allan McNish/Loic Duval (DEN/GBR/FRA) Audi R18 e-tron quattro 348 Runden
2. Anthony Davidson/Sebastien Buemi/Stephane Sarrazin (GBR/SUI/FRA) Toyota TS030 Hybrid
3. Oliver Jarvis/Lucas di Grassi/Marc Gene (GBR/BRA/ESP) Audi R18 e-tron quattro jeweils +1 Runde
4. Alexander Wurz/Nicolas Lapierre/Kazuki Nakajima (AUT/FRA/JPN) Toyota TS030 Hybrid +7
5. Benoit Treluyer/Marcel Fässler/Andre Lotterer (FRA/SUI/GER) Audi R18 e-tron quattro +10
6. Nick Leventis/Danny Watts/Jonny Kane (GBR) Honda HPD-ARX +16
7. Bertrand Baguette/Ricardo Gonzalez/Martin Plowman (BEL/MEX/GBR) Morgan-Nissan +19 (Sieger LMP2-Klasse)

Weiter: 16. Romain Dumas/Marc Lieb/Richard Lietz (FRA/GER/AUT) Porsche 911 RSR +33 (Sieger GTE-Pro-Klasse). Dominik Kraihamer (AUT) beendete das Rennen im Lotus nicht (Aufgabe nach 219 Runden)
 

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel