Steuerhinterziehung
Muss Messi hinter Gitter?
13.06.2013
6 Jahre Haft drohen - Star will Finanz klagen Steuerfahnder klagen.
Diese Nachricht schockt die Fußballwelt: Barcelona-Superstar Lionel Messi soll 4,1 Millionen Steuern hinterzogen und in den Offshoreparadiesen Belize und Uruguay versteckt haben – ÖSTERREICH berichtete.
Jetzt wehren sich Messi und sein Vater, der auch sein Manager ist. Er soll für seinen Sohn und viermaligen Weltfußballer die steuerschonenden Offshorekonten in Lateinamerika eingerichtet haben: „Wir werden unsere Unschuld beweisen“, ließen sie via Anwälte ausrichten. Gleichzeitig drohte der Superstar mit massiven Gegenklagen.
Staatsanwalt brachte bereits Klagegesuch ein
Die spanischen Steuerfahnder von Gavà, Messis Wohnort bei Barcelona, werfen dem Torjäger und dessen Vater Jorge Horacio massiven Steuerbetrug vor. Ein Klagegesuch bei der Staatsanwaltschaft in Madrid ist bereits eingereicht worden.Zwischen 2007 und 2009 soll Messi Steuern in Höhe von 4,1 Millionen Euro vorenthalten haben. Sein Vater soll das Geflecht schon in-stalliert haben, bevor sein Sohn 18 Jahre alt war. Aber es sei von Lionel nachher gebilligt worden.
Werbestar Messi – was er weltweit verdient hat
15 Millionen Jahresgehalt hat Messi bei Barcelona. Dazu kommen noch 5 Millionen Euro Prämien. Durch Werbeeinnahmen verdient er 22 Millionen. Ergibt in Summe 42 Millionen. Der Fußballer soll aber nur die Einahmen aus seinem Vertrag mit Barcelona in Spanien versteuert haben: „Da ist alles korrekt“, sagt Ex-Barça-Präsident Laporta. Die Werberechte, um die es in der Anzeige geht, sollen Messi und sein Vater aber via Steueroasen abgerechnet haben, um sich die spanische Steuer (56 %) zu ersparen.
Messi und sein Vater haben eine Armada von Anwälten in Stellung gebracht. Demnächst soll eine Klage gegen die Steuerbehörde eingebracht werden.
Messi via Facebook:
Lionel Messi und sein Vater geben sich „ahnunglos“. Der Weltfußballer beteuert seine Unschuld.
Messi und sein Vater sind bemüht, der Affäre möglichst rasch den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auf Facebook schrieb der Weltfußballer: „Wir haben gerade über die Medien erfahren, dass die spanische Sonderstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte ein Klagegesuch gestellt hat. Wir sind von dieser Nachricht überrascht, weil wir nie gegen ein Recht verstoßen haben. Wir sind stets allen unseren Steuerverpflichtungen nachgekommen und sind den Ratschlägen unserer Steuerberater gefolgt.“
Kommentar Toni Polster
Natürlich hat mich die Schlagzeile „Ist Messi ein Steuerbetrüger?“ geschockt. Sportstars wie er wollen ihr Geld so gut wie möglich schützen. Da es ein Geflecht von Paragrafen gibt, vertrauen die meisten auf die Hilfe von Steuerberatern. Das wird bei einem Kaliber wie Messi, der so viel Geld verdient, genauso der Fall gewesen sein. Wenn Papa Messi oder der Steuerberater getrickst haben, wird es eine Strafe geben.
Ich bin aber überzeugt, dass die Schlagzeilen Messis Ruf als Fußballer nicht schaden werden. Vielleicht belasten sie ihn persönlich und die Affäre färbt auf seine Leistungen ab, aber Messi bleibt der tolle Fußballer, der uns verzaubert. Bei dem Aufwand, den er betreibt, wird er jetzt alles in die richtigen Hände legen. Wir alle sind keine Juristen und schon gar keine Richter, deshalb warne ich eindringlich vor einer Vorverurteilung. Auch ein Messi hat das Recht auf Fair Play!