Hirscher triumphierte in der Kombi. So fand er das perfekte Set-up.
Sechs Gesamtweltcup-Kugeln hat er bereits zu Hause stehen. Hinzu kommen neun WM-Medaillen, davon sechs in Gold. Nur der Olympiasieg fehlte Marcel Hirscher bis zur Herren-Kombination in Pyeongchang. Nach Slalom-Silber in Sotschi schlug der Salzburger am Dienstag zu und erfüllte sich den Gold-Traum.
Der ÖSV-Star gewann vor den beiden Franzosen Alexis Pinturault (+0,23) und Victor Muffat-Jeandet (+1,02). Der Kärntner Marco Schwarz kam auf Rang vier (+1,35). Für Österreich war es das dritte Olympia-Gold in der Kombination der Herren. 1988 hatte Hubert Strolz in Calgary triumphiert, am Tag genau vor 20 Jahren siegte Mario Reiter in Nagano.
Nach dem Rennen verriet Trainer Mike Pircher die Rennvorbereitung des Superstars. Obwohl am Montag der Damen-RTL wegen Windes abgesagt wurde, entschied man sich für ein letztes Training. Pircher besichtigte die Rennpiste, gab letztlich sein Okay. Man packte noch einmal den Speed-Ski aus und absolvierte mehrere kurze Läufe.
Pircher und der letzte Skitest
"Wir wussten, dass Marcel noch ein paar Schwünge braucht. Wir haben alles probiert, sind mit dem Skidoo rauf und haben fünf Runden gedreht. Dabei haben wir dann das passende Set-up gefunden - das haben wir heute herangezogen", lüftete Pircher das Erfolgsgeheimnis.
Hirscher wurde in der Abfahrt sensationell 12. und legte somit den Grundstein für sein erstes Gold. Für Pircher ein höchst emotionaler Moment: "Ich bin normalerweise echt ein cooler Hund, aber heute hat es mir die Tränen rausgedrückt. Alles, was jetzt noch kommt, ist scheißegal. Wir haben unsere Goldene."
Hirscher selbst zeigte sich erleichtert: „Auf eine wahnsinnig gute Abfahrt und auf ziemlich viel Coolness im Slalom, dass ich mich nicht verrückt machen habe lassen. Ich war die ganze Zeit und bin nach wie vor recht entspannt. Dass wir die erste Chance nutzen können, ist perfekt."