Dream Team 2.0 bezwang Gastgeber Frankreich im Finale
Die USA wankten beim 98:87-Sieg im Basketball-Finale der Olympischen Spiele gegen Gastgeber Frankreich, doch dann folgte aber die große Show von Stephen Curry. Der Point Guard der Golden State Warriors verzeichnete in den letzten beiden Partien nicht weniger als 17 erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe, vier davon in den letzten drei Minuten im Finale, nachdem die Franzosen auf drei Punkte verkürzt und die Hoffnung in die bebende Bercy Arena zurückgebracht hatten.
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Mit 36 Jahren
Trotz seiner schon 36 Jahre nahm Curry zum ersten Mal an Olympischen Spielen teil, entsprechend groß war seine Erleichterung nach der Erfüllung der Gold-Mission, und dies zeigte er auch. "Ich hatte die beste Zeit meines Lebens", schwärmte Curry.
Curry verglich das Finale mit einem entscheidenden siebenten Play-off-Spiel in der Fremde. Und der Routinier scheint gemacht für solche Partien, wie er schon in der Vergangenheit eindrücklich bewiesen hat. Sein Dreier zum 85:79 habe alles entschieden, sagte Curry. "Und dann kam der Rhythmus, die Lawine, und zum Glück gingen die anderen drei ebenfalls rein. Das war ein unglaublicher Moment."
Dennoch wurde nicht Curry zum MVP des Turniers gewählt, sondern der gegen die Franzosen mit goldenen Schuhen angetretene 39-jährige LeBron James, auch bekannt als "King James", dem im Halbfinale gegen Serbien ein Triple-Double gelungen war. Aber es fehlte nicht viel, und die USA wären nicht zum fünften Mal in Folge Olympiasieger geworden. Das dürfte der Konkurrenz noch mehr Mut geben. Jedenfalls machte der 20-jährige Franzose Victor Wembanyama, der als kommender NBA-Superstar gehandelt wird und im Finale mit 26 Punkten brillierte, schon einmal eine Kampfansage: "Ich lerne - und ich mache mir Sorgen um die Gegner in ein paar Jahren."
Dream Team
Die US-Mannschaft in Paris wurde als Dream Team 2.0 bezeichnet. Als Dream Team gilt die US-Equipe von 1992 in Barcelona, als unter anderen Michael Jordan, Magic Johnson, Larry Bird und Scottie Pippen dabei waren. Damals dominierten die Amerikaner die Gegner nach Belieben. Das 117:85 im Finale gegen Kroatien war der knappste Sieg.
Diesmal trat man mit etlichen Topstars wie LeBron James, Kevin Durant oder Curry an. Dennoch wurden sie hart gefordert. Im Halbfinale gegen Serbien (95:91) lagen sie zwischenzeitlich mit 17 Punkten in Rückstand, im Endspiel gegen Frankreich (98:87) führten sie gut drei Minuten vor Schluss lediglich 82:79.
Das sagt der Coach
"Das Spiel ist mittlerweile global. Es gibt überall auf der Welt großartige Talente", begründete US-Headcoach Steve Kerr. Zudem sei der Druck groß. "Ich denke, wir sind möglicherweise die einzige Mannschaft auf der Welt, deren Fans sich für sie schämen, wenn sie eine Silbermedaille holt."
Kerr ist in der NBA auch bei den Warriors der Trainer von Curry, kennt ihn also bestens. "Diese Partie steht in einer Reihe mit den größten Spielen seiner Karriere. Die Würfe waren einfach unglaublich. Aber unter diesen Umständen, auswärts, in Paris, gegen Frankreich, im Kampf um die Goldmedaille, ist das wie eine Geschichte aus dem Bilderbuch. Aber das ist es, was Steph macht. Er mag es, in Bilderbüchern zu stehen."