Beim Synchron-Schwimmen und auf der Pariser Kletterwand heißt es am Samstag ein letztes Mal Daumen drücken.
Am Vorabend der Schlussfeier könnte es in Österreichs Medaillensammlung noch einmal klingeln. Die Synchronschwimmerinnen Eirini-Marina und Anna-Maria Alexandri wollen heute nach der Freien Kür feiern (19.30 Uhr). Das Duett absolvierte am Freitag die Technische Kür mit dem Thema „We will rock you" und platzierte sich hinter China auf Rang 2 verfolgt von den Niederlanden. „Wir, China und Japan haben das beste Niveau“, betont Eirini-Marina.
Dass die Alexandris mit den Chinesinnen Wang Liuyi/Wang Qianyi sowie den Japanerinnen Moe Higa/Tomoka Sato genannt werden, verdanken sie ihrem unaufhaltsamen Aufstieg. In Rio 2016 waren sie Zwölfte, in Tokio 2021 Siebente und im Vorjahr wurden sie Weltmeisterinnen.
Ausdauer-Training für Unterwasser-Einheiten
Seit diesem Triumph in der Freien Kür haben die beiden 26-Jährigen verletzungs- bzw. krankheitsbedingt sowohl die WM im Februar in Doha als auch die EM im Juni in Belgrad verpasst. Ihnen gelangen aber Anfang Mai im Pariser Olympia-Becken sowie Anfang Juni in Kanada Weltcupsiege. „Wir haben vieles geopfert für Synchronschwimmen in unserem Leben. Jetzt ist die Zeit, alles zu zeigen, woran wir bis jetzt gearbeitet haben.“ Seit Ende Juni wurde neben der Choreografie auch an der Ausdauer gearbeitet.
Die wird für die zahlreichen Unterwasserphasen gebraucht. Je länger man in einer Kür untertaucht, desto höher ist der Schwierigkeitsgrad. Und die Schwestern sind in ihren Programmen häufig unter Wasser. „Wir haben sieben Unterwasserfiguren“, verdeutlichte Eirini-Marina. „Die ersten drei gehen noch, aber dann musst du konzentriert bleiben. Bei der sechsten und siebenten Figur kannst du Konzentration und Koordination verlieren.“
Heute tauchen sie mit der Startnummer 13 unter. Den Druck wollen sie abschütteln: „Wenn es uns gelingt und wir eine Medaille holen, ist es noch besser. Aber wenn nicht, das Leben geht weiter. Egal was passiert, danach fliegen wir auf Urlaub.“
Hoffen auf Pilz-Coup
Schon zuvor können die heimischen Sport-Fans nocheinmal mitzittern. Jessica Pilz greift nach dem Bronze-Erfolg von Kletter-Star Jakob Schubert bei den Frauen an. Die Tränen sind getrocknet, 2021 hatte Kletterin Jessica Pilz (27) in Tokio Bronze nachgeweint. Heute sollen es beim Kombinationsfinale Bouldern&Lead (ab 10.15 Uhr) Freudentränen sein. Die Niederösterreicherin greift dank Rang 2 im Semifinale nach einer Medaille.
Allerdings geht es wieder von null los. Auch Gold-Favoritin Janja Garnbret aus Slowenien kann nichts von ihrem riesigen Vorsprung mitnehmen. „Es werden alle acht Leute die Chance auf die Medaillen haben“, ist sich Pilz sicher. Ihr sei klar, dass sie nach dem Bouldern eher aufholen muss. „Ich muss einfach im Hinterkopf behalten, dass meine Hauptdisziplin zum Schluss kommt und mich vielleicht im Bouldern ein paar einholen von hinten.“
2:20 Stunden nach Beginn der Boulder-Runde ist der Start im Vorstieg angesetzt (12.35). Garnbret geht als Titelverteidigerin in die Medaillenentscheidung.